Experte: Schiedsrichter-Attacke "absolutes No-Go"

Sportwissenschaftler Sebastian Uhrich wertet die Schiedsrichter-Attacke im türkischen Fußball als "absolutes No-Go und ein denkbar schlechtes Beispiel" mit Blick auf die Fans. "Wir reden die ganze Zeit darüber, wie Klubs dafür sorgen können, dass ihre Fans sich nicht gewalttätig verhalten", sagte Uhrich von der Deutschen Sporthochschule Köln dem SID: "Wenn sogar ein Vereinspräsident dieses Tabu bricht, ist es ein denkbar schlechtes Beispiel und tut dieser Thematik einen Bärendienst." 

Schiedsrichter-Attacke schockt die Türkei
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Der Boss von Ankaragücü, Faruk Koca, hatte nach dem 1:1 im Erstliga-Spiel gegen Rizespor am Montag dem Unparteiischen Halil Umut Meler derart mit der Faust ins Gesicht geschlagen, dass dieser im Krankenhaus behandelt werden musste. Der türkische Fußballverband TFF hat den Spielbetrieb der Süper Lig bis auf Weiteres ausgesetzt. Koca sowie zwei weitere Männer wurden vorläufig festgenommen. 

Laut Uhrich müssten Vereinspräsidenten den Fans vorleben, "dass man Emotionalität im Fußballstadion zwar ausleben, aber bitte keine Grenzen überschreiten und Gewalt anwenden darf". Zuletzt war auch in Deutschland das Thema Gewalt in den Arenen auf die Agenda gerückt.