Ceferin im EM-Fieber: "Hochwertigster Wettbewerb"
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AFP, SID, FABRICE COFFRINI
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Katar war "nicht gut für den Fußball", wie Ceferin weiter sagte. Hinsichtlich der kommenden Mega-WM in den USA, Kanada und Mexiko bestehen nach Aussage des 56-Jährigen in Fachkreisen nicht zuletzt in Bezug auf die "Wettbewerbsqualität" unterschiedliche Meinungen.
Ceferin erwartet von dem anstehenden EM-Turnier wie schon beim WM-Sommermärchen 2006 einen Substanzgewinn für den Fußballsport. "Nicht nur bei mir hat die WM 2006 mit ihrem dynamischen Fußball, der pulsierenden Fan-Atmosphäre und dem kulturellen Austausch einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen. Wir haben hart gearbeitet, um sicherzustellen, dass jedes dieser Segmente auf ein neues Niveau gehoben wird", sagte er.
Die Kritik an Negativentwicklungen des internationalen Fußballs wie zuletzt wieder durch die faktische Vergabe der WM-Endrunde 2034 an Saudi-Arabien trotz der Probleme des Golf-Staats mit Menschenrechten kann Ceferin nachvollziehen. Der Rechtsanwalt moniert in diesem Zusammenhang die intransparente Hinterzimmer-Diplomatie des Weltverbandes FIFA: "Ich unterstütze voll und ganz den Gedanken, dass das Bewerbungsverfahren transparent sein und den besten Interessen des Fußballs dienen sollte. Ich möchte betonen, dass das UEFA-Bewerbungsverfahren und -Reglement als lobenswerte Vorlage dafür dienen kann, wie dieser Prozess idealerweise durchgeführt werden sollte."
Nachdrücklich sprach sich Ceferin mit Blick auf 2034 und die unzumutbar hohen Temperaturen im saudi-arabischen Sommer gegen bereits angestellte Gedankenspiele über eine erneute Verschiebung des WM-Turniers ans Jahresende aus. Eine abermalige Winter-WM "in Erwägung zu ziehen, wäre unklug", meinte Europas Verbandsboss, "da sie den Zeitplan der Wettbewerbe und die nationalen Ligen belastet."