Fußball

Kommentar: Fußball-WM auf drei Kontinenten! FIFA verhöhnt Spieler und Fans

Von der FIFA erwartet man nichts und wird dennoch immer wieder enttäuscht. Die WM-Vergabe nach Spanien, Portugal, Marokko, Uruguay, Argentinien und Paraguay ist ein Schlag ins Gesicht für viele – und auch eine vertane Chance. Ein Kommentar.

FIFA-Präsident Gianni Infantino
Credit: Imago
  • Kommentar zur WM-Vergabe: Turnier auf drei Kontinenten ist absurd
  • Fußball-WM 2030: FIFA verhöhnt Fans, Spieler und Allgemeinheit
  • Unnötige Reisen belasten Mannschaften und Weltklima

Beweise, dass die Führungsebene der FIFA jeglichen Bezug zur Realität verloren hat, braucht man längst nicht mehr. Der Fußball-Weltverband liefert dennoch ständig neue. Seit gestern sorgt also wieder einmal eine WM-Vergabe für Kopfschütteln.

So sieht es aus, das Konzept, das sich die Verantwortlichen für die Fußball-WM 2030 ausgedacht haben: Die WM findet grundsätzlich in Spanien, Portugal und Marokko statt, die sich gemeinsam beworben hatten. Die Bewerber aus Südamerika – mit Ausnahme Chiles – erhalten gewissermaßen als Trostpreis drei Spiele, von denen je eines in Uruguay, Argentinien und Paraguay stattfindet.

 

 

Weite Reisen: Belastend für Spieler, unzumutbar für Fans

Sicher, den 100. Jahrestag der ersten WM durch eine Rückkehr an den damaligen Austragungsort Uruguay zu würdigen, ergibt grundsätzlich Sinn. Absurd ist die jetzige Lösung dennoch.

Einige Mannschaften fliegen also inklusive Personal und Fans für kurze Zeit in die drei südamerikanischen Austragungsorte, zwischen denen schon an sich nicht unbedingt kurze Wege liegen. Dann geht es während des laufenden Turniers nach Europa beziehungsweise Nordafrika – inklusive teurem Transantlantikflug und Zeitverschiebung. Für die Spieler ist das eine immense Belastung. Für Fans, die ihre Mannschaft über das gesamte Turnier hinweg anfeuern wollen, ist es unzumutbar.


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WM im Globalen Süden hätte auf Klimafolgen aufmerksam machen können

Zudem nutzt der Profifußball wieder einmal eine Gelegenheit, seine Vorbildfunktion nicht wahrzunehmen. In Zeiten der Klimakrise einen derartigen Zirkus zu veranstalten, nur um noch ein paar weitere Superlative bei der Vermarktung der WM verwenden zu können, ist vollkommen unverantwortlich.

Länder des Globalen Südens als Ausrichterländer in den Blick der Weltöffentlichkeit zu rücken, hätte eine Chance sein können, auf die dort besonders sicht- und spürbaren Auswirkungen der Erderwärmung aufmerksam zu machen. Sie wurde vertan, indem sich der Weltverband schon durch die Vergabe jegliche Glaubwürdigkeit in dieser Thematik zerstörte.

Mutmaßlich werden Einschaltquoten, TV- und Werbeerlöse auch bei diesem Turnier nicht unter den unangenehmen Begleitumständen leiden. Das hat uns Katar gelehrt. Warum das allerdings so ist, bleibt ein Rätsel, denn die FIFA verhöhnt alle: Spieler, Fans und jeden, der sich ernsthaft um die Zukunft dieses Planeten sorgt.


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