Fußball

"Kaiser" Franz Beckenbauer im Alter von 78 Jahren gestorben

Fußball-Legende und Weltmeister-Trainer Franz Beckenbauer ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Seine Familie bestätigte den Tod des ehemals besten deutschen Fußballspielers, der zuletzt schwer erkrankt und auf einem Auge blind war.

Franz Beckenbauer im Alter von 78 Jahren gestorben
Credit: Imago

"In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist. Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen", erklärte die Familie des "Kaisers" am 8. Januar 2024.

Franz Beckenbauer - diesen Namen kennt die ganze Welt. Kaum ein anderer Fußballer und Trainer war bekannter als er. Einige bezeichneten Beckenbauer als Lichtgestalt des deutschen Fußballs, als eine Art "Heiligen", wie es sonst nur in anderen Ländern üblich ist. Er stand auf einer Stufe mit den ganz Großen.

Franz Beckenbauer holte Sommermärchen 2006 nach Deutschland

Beckenbauer spielte seit seiner Jugend von 1959 bis 1977 beim FC Bayern München, wo er mit anderen Bayern-Stars wie Gerd Müller und Uli Hoeneß eine unfassbar erfolgreiche Ära begründete. Im DFB-Team war der "Kaiser" die linke Hand von Bundestrainer Helmut Schön. 

Der "Kaiser" war es, der Deutschland 2006 das Sommermärchen mit der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land bescherte. Bis zu seinem Tod konnte Beckenbauer nicht verstehen, warum sein Vorgehen bei der Vergabe der WM von vielen angezweifelt wurde und zur "Sommermärchen-Affäre" wurde.

Pelé im Duell mit Franz Beckenbauer
Pelé im Duell mit Franz Beckenbauer
Credit: Imago
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Beckenbauer wurde 1974 mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Weltmeister. Im Jahr 1990 wiederholte er dieses Kunststück als Teamchef bei der WM in Italien. Dieses Kunststück schafften nur Mario Zagallo (Brasilien) sowie Didier Deschamps (Frankreich). 

Lothar Matthäus: "Sein Tod ist ein Verlust für ganz Deutschland"

"Der Schock sitzt tief, obwohl ich wusste, dass es Franz nicht gut ging", erklärte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus gegenüber "Bild": "Sein Tod ist ein Verlust für den Fußball und für ganz Deutschland. Er war einer der Größten als Spieler und Trainer, aber auch außerhalb des Platzes."

Mit dem FC Bayern gewann Beckenbauer drei Mal den Europapokal (1974, 1975, 1976). Zuvor holte er mit den Münchnern den Europapokal der Pokalsieger (1967) und 1976 wurde der "Kaiser" mit dem FC Bayern Weltpokalsieger. Von 1969 bis 1974 gewann er mit Bayern fünf deutsche Meisterschaften.

"Der Tod Franz Beckenbauers ist eine echte Zäsur. Mit Hochachtung und großer Dankbarkeit blicken wir auf sein Lebenswerk. Mit ihm verlieren wir einen einzigartigen Fußballer und einen liebenswerten Menschen", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf.

Reaktionen zum Tod von Franz Beckenbauer:

(Rudi Völler, DFB-Direktor): "Ich bin unendlich traurig, die Nachricht seines Todes nimmt mich sehr mit. Ich betrachte es als eines der großen Privilegien meines Lebens, Franz Beckenbauer gekannt und erlebt zu haben. Unsere gemeinsame Zeit bei der Nationalmannschaft wurden gekrönt mit dem WM-Titel 1990 in Rom, ein Titel, der ohne seine herausragende Trainerleistung nie möglich gewesen wäre. Der "Kaiser" war eine Inspiration für mehr als eine Generation, er wird für immer die Lichtgestalt des deutschen Fußballs bleiben. Mit Franz Beckenbauer verliert der deutsche Fußball seine größte Persönlichkeit, ich verliere einen guten Freund."

(Julian Nagelsmann, Bundestrainer): "Für mich war Franz Beckenbauer der beste Fußballer der deutschen Geschichte. Seine Interpretation der Rolle des Liberos hat das Spiel verändert, diese Rolle und seine Freundschaft mit dem Ball haben ihn zum freien Mann werden lassen. Franz Beckenbauer konnte über den Rasen schweben, als Fußballer und später auch als Trainer war er erhaben, er stand über den Dingen. Wenn Franz Beckenbauer einen Raum betrat, hat der Raum geleuchtet, den Titel "Lichtgestalt des deutschen Fußballs" trug er zu Recht. Bis zuletzt umgab ihn eine Aura, an der auch die gesundheitlichen Probleme und Schicksalsschläge, die er zu verkraften hatte, nicht rütteln konnten. Ich bin dankbar und stolz, dass ich ihn kennenlernen durfte, und werde ihn in liebevoller Erinnerung behalten."

Thomas Müller (FC Bayern): "Einer der großartigsten Fußballer der Vereinsgeschichte des FC Bayern hat uns leider verlassen.  Ruhe in Frieden, Kaiser Franz. Wir werden nie vergessen, was du für den Fußball in Deutschland geleistet hast."



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