Nach endlosen Wechselgerüchte: Miami Heat setzt auf Tyler Herro als Schlüsselspieler

• NBA: Tyler Herro mit Miami Heat wieder einer der Topfavoriten
• Herro bleibt in Miami, weil Damian-Lillard-Tausch platzte
• Tyler Herro selbstbewusst: "Kann der beste NBA-Werfer werden"

Trotz einer Offseason mit vielen Gerüchten über den Tausch mit Damian Lillard bleibt Tyler Herro bei der Miami Heat – und man kann sich darauf verlassen, dass er dabei hilft, das Team durch eine weitere starken Saison zu führen.

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Aber die Heat hatte nicht unbedingt den besten Sommer. Nach dem euphorischen Weg als Außenseiter ins NBA-Finale verlor Miami am ersten Tag der Free Agency seinen Guard Gabe Vincent an die Los Angeles Lakers. Am nächsten Tag tauchten Berichte auf, dass Free Agent Max Strus, ein weiterer Schlüsselspieler des Klubs, zu den Cleveland Cavaliers wechseln würde.

Viele – mit ziemlicher Sicherheit auch die Heat – glaubten, dass diese Verluste durch größere Akquisitionen gemildert werden könnten: Als Damian Lillard um einen Trade aus Portland bat, gab er zu verstehen, dass Miami der einzige Ort sei, an dem er spielen will. Er dachte, dass er nahezu perfekt zu diesem Team passt, das manchmal über längere Zeit Schwierigkeiten hat zu punkten, und dazu neigt, sich in der Offense zu stark auf den 34 Jahre alten Jimmy Butler zu verlassen.

Miami Heat wollte Tyler Herro für Damian Lillard tauschen

Der Wechselwunsch von Lillard klappte nicht. Nach ein paar Tagen wurde klar, dass die Trail Blazers nicht daran interessiert waren, den Deal abzuschließen, um im Gegenzug Heat Guard Tyler Herro für Lillard zu bekommen, den wohl besten Spieler in der Geschichte der Blazers. Da diese Idee offengelegt wurde, entstand eine unangenehme Spannung, da Miami versuchte, Herro zu nutzen, um seinen Kader zu verbessern, der in vier Jahren zwei Mal an der Schwelle zum NBA-Titel stand.

Es herrschte echte Enttäuschung über die Tortur, da Herro – der letztes Jahr einen Vierjahresvertrag über 130 Millionen US-Dollar von den Heat erhielt – in den Monaten vor den Gerüchten und dem Trade gerade in einer 10,5 Millionen Dollar teure Villa in der Gegend von Miami gezogen war. 

Tyler Herro (Miami Heat)

Credit: Sports Illustrated

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Wie unangenehm war es für jemanden wie Herro? "Ehrlich gesagt habe ich den ganzen Sommer nicht wirklich mit der Heat gesprochen", sagt Herro zu Wes Goldberg von "The Ringer".

Die einzige Person, mit der er laut Goldberg wirklich ständig über alles geredet hat, war Udonis Haslem, der Herro im Wesentlichen sagte, er solle sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass er bald ein anderes Troikot tragen würde. "Er hat nicht wirklich versucht, es schönzureden, wie: ‚Oh, vielleicht kommst du zurück.‘" Er meinte: "Du bist weg. Und wenn du weg bist, darfst du nicht enttäuscht sein", erinnert sich Herro. "Ich dachte, ich wäre hier raus", so Herro.

Lillard-Wechel zu Miami geplatzt - Herro bleibt bei der Heat

Dann klingelte Herros Telefon am 27. September ununterbrochen. Am anderen Ende war Heat-Coach Erik Spoelstra. Herro vermutete, dass er vielleicht zum letzten Mal mit Herro als seinem Trainer zusammen telefonieren würde. Der Grund für den Aufruhr: Die Medien berichteten, dass Lillard getradet worden ist– aber nach Milwaukee, nicht nach Miami. Herro würde bleiben, wo er ist.

Daraus ergeben sich zwei Fragen. Erstens: Kann der Point Guard diese Situation für sich nutzen. Und zweitens, selbst wenn er die richtige Einstellung für die kommende Saison mitbringt, kann er sich als Spieler – als jemand, der mehr in der Defensive beiträgt – so weit entwickeln, dass er dem Verein nicht nur dabei hilft, ins Finale zurückzukehren und es zu gewinnen?

Es ist klar, dass Spoelstra zu den besten Trainern der Liga gehört, wenn nicht sogar zu den allerbesten. Aber Vincent und Strus zu verlieren und gleichzeitig Josh Richardson, Thomas Bryant und den Neuling Jaime Jaquez Jr. ins Team einzufügen, wäre für jeden Conference-Finalisten schwer. Der Vorteil ist, dass all das Herro die Gelegenheit gibt, seinen Gegnern – und sogar dem Verein, der bereit war, ihn einzutauschen – das Gegenteil zu beweisen.

Tyler Herro: "Kann der beste Werfer in der NBA werden"

Für einige war die Logik in der vergangenen Offseason, dass Herros Abwesenheit (Handbruch in der ersten Runde) es Miami ermöglichte, kräftigere, vielseitigere Verteidiger einzusetzen, während Bam Adebayo gleichzeitig einen größeren Anteil an der offensiven Spielgestaltung hatte. Auch Flügelspieler Caleb Martin sah in der Serie gegen Boston so beeindruckend wie nie zuvor aus.

Was passiert also, nachdem Herro zurück ist? Es wird niemanden überraschen, wenn er wieder durchschnittlich über 20 Punkte pro Spiel erzielt und rund 40 Prozent aus der Distanz wirft. Das hat er nun in den letzten paar Saisons gezeigt, zusammen mit einer gestärkten Fähigkeit, Spielzüge für andere vorzubereiten. Mit 23 Jahren ist Herro noch jung. Daher kann man davon ausgehen, dass er noch Raum für Verbesserungen hat, während er weiter lernt und in verschiedene Szenarien bestehen muss.

Seine Fähigkeit, einen weiteren großen Schritt nach vorne zu machen, insbesondere nach dem geplatzten Lillard-Tausch, ist für die Heat absolut entscheidend, sollte der Kader so bleiben wie er ist.

In den vergangenen vier Saisons erreichte Miami drei Conference-Finals und erreichte zweimal das NBA-Finale. Aber selbst mit Spoelstras Genialität und Miamis Selbstvertrauen, niemals aufzugeben, fühlt es sich für die Heat wie eine Herausforderung an, noch einmal so weit zu kommen.

Dafür muss Herro, der von den Ereignissen im Sommer sicherlich nicht begeistert war, den Basketball seines Lebens spielen. "Ich habe das Potenzial, irgendwann der beste Werfer in der NBA zu werden", sagte Herro zu Goldberg. Jetzt muss er trotz des Wechsel-Wirrwarrs zeigen, was er wirklich drauf hat.

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