NBA

Dennis Schröder bei Sports Illustrated: "Ich bereue nichts, was ich getan habe"

Dennis Schröder ist der deutsche Sport-Star 2023. Mit dem Gewinn der Basketball-WM hat sich Schröder ein Denkmal gesetzt. Im Interview mit Sports Illustrated spricht er über den Basketball in Deutschland, seine Entwicklung und seine Kritiker. 

Dennis Schröder in der neuen Sports Illustrated
Credit: Sports Illustrated

Er ist der Sportler des Jahres 2023 in Deutschland: Dennis Schröder, Kapitän der deutschen Basketballer, die im Sommer sensationell den WM-Titel gewannen – getragen von ihrem NBA-Star, der außerdem zum MVP, dem Spieler des Turniers, gekürt wurde. Sports Illustrated hat Schröder für die Coverstory der neuen Ausgabe exklusiv bei seinem neuen NBA-Klub Toronto Raptors in Kanada besucht.

In dem Porträt spricht Schröder unter anderem über…

Das gestiegene Interesse an Basketball in Deutschland: "Ich glaube, dass das Interesse an Basketball in Deutschland stark gewachsen ist, vor der Weltmeisterschaft ist das ein bisschen untergegangen. Aber das hat sich geändert. Wir hätten gerne schon früher diesen Support aus Deutschland gespürt, den wir jetzt haben. Das war nicht so der Fall, wie ich es mir gewünscht hätte."

Sein Selbstbewusstsein: "Meine harte Arbeit ist der Grund, weshalb ich so selbstbewusst bin. Das hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern mit dem, was ich jeden Tag investiere. Deswegen glaube ich, dass ich einer der Besten bin. Ich glaube, dass man mit harter Arbeit alles erreichen kann. Gerade in der NBA ist es sehr wichtig, Selbstbewusstsein zu haben. Viele in Deutschland haben das anders bewertet – aber wegen dieses Selbstbewusstseins bin ich jetzt hier in Toronto und konnte mit der deutschen Nationalmannschaft den WM-Titel holen."

Seine persönliche Entwicklung: "Mit 19 bist du noch sehr jung und machst viele Sachen, die du nicht mehr machen würdest, wenn du zum Beispiel Kinder hast. Man lernt, wenn man älter wird. Niemand ist perfekt. Man macht Dinge durch, um besser zu werden und irgendwann reifere Entscheidungen zu treffen. Ich bin jetzt an einem Punkt, an dem ich viele richtige, gute Entscheidungen treffen kann."

Dennis Schröder auf dem Sports-Illustrated-Cover
Dennis Schröder auf dem Sports-Illustrated-Cover
Credit: Roman Goebel
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Fehler der Vergangenheit: "Meine Vergangenheit gehört auch zu mir: Alles, was ich in meiner bisherigen Karriere gemacht habe oder gesagt habe – auch wenn es vielleicht falsch war –, hat mich an den Punkt gebracht, an dem ich jetzt bin. Alles, was passiert im Leben, ist eine Erfahrung – und du kannst damit machen, was du willst. Entweder lernst du daraus oder machst weiter wie bisher. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und versucht, das Beste daraus zu machen. Deswegen bereue ich nichts, was ich getan habe. Die Sachen, die passiert sind, gehören zu mir."

Seine Kritiker: "Ich glaube, dass man noch härter arbeitet, wenn man kritisiert wird und die Leute negativ über einen sprechen. Das hat mir über meine Karriere geholfen, immer weiterzumachen."

Auch Deutschlands Basketball-Bundestrainer Gordon Herbert kommt in Sports Illustrated zu Wort. Er sagt über Dennis Schröder:

Die Entscheidung, Schröder 2022 zum Kapitän des Nationalteams zu machen: "Das war eine der besten Trainer-Entscheidungen, die ich je getroffen habe. Er ist als Leader gewachsen – auf und neben dem Parkett."

Seine erste Begegnung mit Schröder: "Als ich den Job des Bundestrainers übernommen habe, wusste ich, dass ich Dennis zu 100 Prozent an Bord bekommen muss, wenn wir etwas erreichen wollen. Ich bin drei Stunden nach Braunschweig gefahren, habe dort eine Stunde mit ihm gesprochen und danach noch einmal zwei oder drei Stunden, Ich hatte zuvor dies und das über ihn gehört. Aber im Gespräch bekam ich einen ganz anderen Eindruck. Ganz anders als das, was ich über ihn gehört hatte. Die Nationalmannschaft war eine ernste Angelegenheit für ihn, und er empfand es als große Ehre, Deutschland zu repräsentieren."

Die verbale Auseinandersetzung zwischen ihn und Schröder während des WM-Spiels gegen Slowenien: "Manchmal passieren solche Dinge im Eifer des Gefechts. Manchmal wird das in der Öffentlichkeit falsch verstanden. Der innere Kreis sieht mit Dennis einen Menschen, der sich kümmert, dem Dinge nicht egal sind, der kämpft. Als Dennis jünger war, hat er sicher Fehler gemacht. Wir leben in einer sehr negativen Gesellschaft, besonders mit Social Media und so weiter. Die Fehler werden wie unter einer Lupe vergrößert – und größer gemacht, als sie tatsächlich sind."



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