Bittere Pleite: Zverev verpasst Finale von Melbourne

Traum jäh geplatzt: Alexander Zverev hat den Finaleinzug bei den Australian Open auf dramatische Weise aus der Hand gegeben und muss weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Titel warten. Der Tennis-Olympiasieger unterlag seinem Angstgegner Daniil Medwedew trotz klarer Führung nach einem Fünfsatz-Krimi mit 7:5, 6:3, 6:7 (4:7), 6:7 (5:7), 3:6.

Alexander Zverev scheitert knapp
Credit:

AFP, SID, MARTIN KEEP

"Am Anfang war ich ein bisschen verloren, aber im dritten Satz hab ich mir gesagt, ich will wenigstens stolz auf mich sein. Und ich habe gewonnen und bin jetzt sehr stolz", sagte Medwedew, der nach 4:18 Stunden seinen ersten Matchball verwandelte: "Die zwei Tiebreaks waren unglaublich. Da habe ich auch ein bisschen Glück gehabt."

Medwedew trifft am Sonntag auf den Italiener Jannik Sinner, der zuvor Serienchampion Novak Djokovic ausgeschaltet hatte. Zverev dagegen verpasste es, als dritter Deutscher nach Boris Becker (1991, 1996) und Rainer Schüttler (2003) ins Einzel-Finale von Melbourne einzuziehen - den letzten Titelgewinn gab es vor 28 Jahren durch Becker.

Gegen den russischen Weltranglistendritten Medwedew hat Zverev nun sechs der letzten sieben Duelle verloren. Zverev hatte zum zweiten Mal nach 2020 bei den US Open in ein Grand-Slam-Endspiel einziehen wollen, damals unterlag er dem Österreicher Dominic Thiem in fünf Sätzen - ebenfalls nach 2:0-Satzführung.

Wie schon bei seinem überragenden Viersatz-Erfolg über Carlos Alcaraz im Viertelfinale fand er auch gegen Medwedew gut in die Partie. In der entscheidenden Phase des ersten Satzes behielt Zverev bei langen Rallys die Nerven und sicherte sich nach rund einer Stunde Spielzeit unter dem tosenden Applaus der Zuschauer den ersten Durchgang.