Kleinfeldt: "Von Darts-Profis kann ich mir den einen oder andern Tipp holen"
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Sports Illustrated: Wie sind Sie als Kind zum Sport gekommen?
Katharina Kleinfeldt: Mit 12 habe ich angefangen Fußball zu spielen, eine Freundin hat mich zu einem Verein mit einem Mädchenfußballteam mitgenommen. Meine Mutter dachte am Anfang wahrscheinlich, ich bleibe nicht lange dabei (lacht). Das Gegenteil war das Fall, ich habe sogar noch meine Schwester motiviert. Meine Eltern haben sich mit uns dann fortan am Wochenende nur noch auf Fußballplätzen rumgetrieben. So wurde bei mir die Leidenschaft entfacht, auch weil wir sowieso als Familie sportlich unterwegs waren, mein Vater hat viele Jahre professionell Triathlon betrieben.
Sports Illustrated: Wann und wo haben sie selbst Fußball gespielt?
Kleinfeldt: Das war in Hessen beim SV Phönix Düdelsheim. Ich habe von 2004 bis 2012 aktiv gespielt und es sehr genossen.
Sports Illustrated: Welche Sportart mögen Sie am meisten?
Kleinfeldt: Klar, das ist der Fußball, auch durch den eigenen Kontakt zu diesem Sport als Kind und Jugendliche. Es gibt aber auch eine Menge anderer Sportarten, die ich dank meines Jobs als Sportjournalistin intensiver kennen und total schätzen gelernt habe: Tennis, Handball und sicher nun auch Darts.
Sports Illustrated: Was ist Ihr Lieblingsverein im Fußball und warum?
Kleinfeldt: Keine so leichte Frage. Meine Leidenschaft kam über das eigene Spielen und nicht über einen Papa, der sagen wir, Eintracht-Frankfurt-Fan war. Die Eintracht nenne ich deshalb, weil das der Verein war, der bei uns in Hessen am meisten glorifiziert wurde, um mich herum waren alle Eintracht-Fans. Also habe ich Sympathien entwickelt. Hinzu kamen dann schwarzgelbe Sympathien, weil ich relativ schnell damals in den Signal Iduna Park mitgenommen wurde. Das sind die Klubs, die ich etwas genauer beobachte, ich würde mich aber eher als Sympathisantin, denn als Fan bezeichnen.
Sports Illustrated: Haben Sie einen Lieblingsspieler?
Kleinfeldt: Einen hervorzuheben ist natürlich immer schwierig. Einer der eindrucksvollsten Spieler ist für mich nach wie vor Bastian Schweinsteiger – vor allem wegen des WM-Finales, in dem er überragend gespielt und gekämpft hat. Die Szene mit Platzwunde haben wir noch alle vor Augen.
Sports Illustrated: Wie wichtig ist Frauenfußball?
Kleinfeldt: Sehr wichtig, genauso wichtig wie der Männerfußball, nur in der breiten Öffentlichkeit ist der Stellenwert ein anderer. Es ist daher sehr gut, dass der Frauenfußball aktuell, übrigens auch durch die Liveübertragungen von Sport1 am Montagabend, eine andere Wahrnehmung erhält und sich weiterentwickeln kann.
Sports Illustrated: Warum haben Sie sich für Sportjournalismus entschieden?
Kleinfeldt: Durch die Liebe zum Sport. Ich hatte schon während der Schulzeit einen Hang zum Journalismus, habe gerne Aufsätze geschrieben und hatte ein gewisses Talent für Sprache. Somit kam der Gedanke zum Journalismus und der Wunsch, die beiden Leidenschaften miteinander zu verbinden. Bei der Studienwahl habe ich übrigens zwischen Sportjournalismus und Wirtschaftspsychologie geschwankt. Ich habe mich wegen der größeren Emotionen und der Praxisnähe für den Sportjournalismus entschieden – das war genau richtig so.
Sports Illustrated: Warum haben Sie Sky verlassen?
Kleinfeldt: Ich hatte eine sehr schöne und lehrreiche Zeit bei Sky, nach acht Jahren war genau der richtige Moment, etwas Neues und Herausforderndes zu beginnen.
Sports Illustrated: Wie kam der Wechsel zu Sport1 zustande? Welche Rolle spielte dabei die Co-Moderation im "Doppelpass"?
Kleinfeldt: Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, es war ein sehr spannendes Paket von Sport1 mit dem "Dopa", der Livemoderation des Topspiels der 2. Bundesliga, der Co-Rolle im "Fantalk" und mit der Darts-WM. Für mich hieß es raus aus der Komfortzone und rein ins Unbekannte! Der "Dopa" hat mich übrigens schon früher begleitet, vor allem an Tagen, an denen ich selbst gearbeitet habe: Das hat schon dazugehört, beim Frühstück am Couchtisch zu sitzen und die Sendung zu schauen. Für mich war es auch Vorbereitung auf die Sendungen, die ich in der jeweils folgenden Woche moderiert habe.
Sports Illustrated: Was war Ihr schönster Moment vor der TV-Kamera?
Kleinfeldt: Das einprägsamste Interview war sicher ein Gespräch mit Uwe Gensheimer, dem damaligen Kapitän der Handballnationalmannschaft. Dafür sind wir über der SAP Arena mit einem Motoflugzeug unterwegs gewesen und haben das Interview in luftiger Höhe geführt. Die Umstände waren also Wahnsinn und es war überhaupt eines meiner ersten Interviews für Sky, deshalb werde ich das nie vergessen.
Sports Illustrated: Was war Ihr schlimmster Moment vor der TV-Kamera?
Kleinfeldt: Versprecher sind nie schön, auch wenn wir alle Menschen und keine Roboter sind. St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler habe ich mal "Hürzelberger" genannt, weil es im nächsten Themenblock um Nürnberg gehen sollte. Im Nachhinein ist sowas meist lustig. Dahinter steckt ja keine Unwissenheit, sondern ein Versprecher, weil man schon etwas anderes im Kopf hat.
Sports Illustrated: Wie gefällt Ihnen Darts und spielen Sie selbst?
Kleinfeldt: Darts gefällt mir sehr, sehr gut. Einfach weil es ein sehr emotionalisierender Sport mit besonderen Typen ist. Ich freue mich schon sehr auf den Ally Pally und die Atmosphäre, von der alle schwärmen. Ich freue mich auf die ganzen Jungs und Mädels, die uns da erwarten, das ganze Drumherum genauso. Also ganz große Vorfreude auf das Mega-Event, was uns jetzt bevorsteht! Natürlich habe ich schon Darts gespielt, auch mit Freunden. Das funktioniert mal mehr, mal weniger gut (schmunzelt), aber in London kann ich mir von den Profis bestimmt noch den ein oder anderen Tipp holen.
Zur Person:
Katharina Kleinfeldt ist auf Sport1 unter anderem als Moderatorin des Topspiels der 2. Bundesliga am Samstagabend, Co-Moderatorin des "Fantalk" und Co-Moderatorin des "Stahlwerk Doppelpass" zu sehen. Als nächstes Highlight wird sie die Darts-WM moderieren. Die gebürtige Hessin spielte als Teenagerin selbst Fußball. Damit war das Interesse für Sport generell und für den späteren beruflichen Weg früh geweckt.
Schon während des Sportjournalismus-Studiums in Berlin sammelte sie Erfahrung als Reporterin, lernte selbst Filme zu drehen, zu schneiden und zu vertonen. Der erste Moderationsjob folgte bei der Frauenfußball-WM 2015 vor Ort in Kanada. Danach öffnete sich die Fernseh-Tür beim Bezahlsender Sky. Katharina Kleinfeldt ging ihre ersten Schritte im TV als Volontärin und startete 2017 mit erst 24 Jahren als jüngste Moderatorin bei Sky Sport News durch.
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