Wück als Schlagerfan: "Dann ging er aus sich heraus"

Christian Wück stand schon zu Beginn seiner Trainerlaufbahn für höchste Professionalität - feiern konnte der künftige Bundestrainer der DFB-Frauen aber auch. "Wenn Schlagermusik lief, dann ist er aus sich herausgegangen", berichtete Kevin Lucius, bei Wücks überhaupt erster Trainerstation von 2004 bis 2006 in der Westfalenliga beim SV Enger-Westerenger Spieler unter dem Franken, im SID-Gespräch.

Wück bei den Anfängen seiner Trainerkarriere
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So hätten unter anderem die Anfänge von Helene Fischer bei Wück für große Begeisterung gesorgt. Damit dürfte der neue Hoffnungsträger bei den deutschen Fußballerinnen einen Nerv treffen, so gelten etwa auch Kapitänin Alexandra Popp oder Torhüterin Merle Frohms als Fans der Musikrichtung. Das jüngst errungene Olympia-Ticket hatte das Team unter anderem lautstark mit Schlager-Hits gefeiert.  

"Ansonsten hat man damals gemerkt, dass er aus dem Profibereich kam und sich etwas an die neue Umgebung gewöhnen musste", erinnerte sich Lucius. Wück hatte seine Profikarriere wegen Knieproblemen bereits mit 29 Jahren beendet und schließlich seine ersten Schritte als Cheftrainer beim damaligen Fünftligisten in NRW gemacht, ehe es ihn über verschiedene Vereinstationen in den U-Bereich des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) führte. 

Wück, der nach dem Olympia-Sommer die DFB-Auswahl zu einer erfolgreichen EM 2025 führen soll, habe den Spielern schon zu Beginn seiner Trainerkarriere vermittelt, dass die Basics im Fußball eine wichtige Rolle spielen. "Er hat uns mitgegeben: Es kommt nicht darauf an, dass man den Ball in den Nacken legen oder toll jonglieren kann. Es ging darum, zu kämpfen und einen flachen Pass in den Fuß spielen zu können - und nicht um irgendwelche Zaubereien", sagte Lucius. 

Mit diesen Attributen hatte auch die von Wück betreute U17 beim WM-Triumph im vergangenen Jahr überzeugt. Der heute 50-Jährige sei "fußballverrückt" und habe keine "Starallüren", ergänzte Lucius: "Manchmal war er wie ein kleines Kind, wenn im Training der Ball im Spiel war. Er wollte oft noch mitmachen, obwohl sein Knie es ihm damals nicht mehr erlaubt hat."