St. Pauli vor dem Aufstieg: Fünf Gesichter des Erfolgs

Der FC St. Pauli steht vor dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga. Ausgerechnet im Stadtderby beim Hamburger SV kann der Kiezklub am Freitagabend (18.30 Uhr/Sky) alles klar machen - und eine große Party starten. Der SID stellt entscheidende Protagonisten des Klubs vor.

St. Pauli hatte in dieser Saison schon viel zu feiern
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Der Trainer: Als Fabian Hürzeler im Dezember 2022 das Amt nach der Trennung von Timo Schultz übernahm, galt der damals erst 29-Jährige als Nobody. Doch das sollte sich schnell ändern. Der in Houston geborene Coach verpasste seinem Team mit hartnäckiger Detailarbeit eine Identität und Siegermentalität, die Hürzeler selbst zum Shootingstar der Szene machte. Sein Schnitt von 2,17 Punkten pro Spiel seit Übernahme des Jobs ist schwer beachtlich. Hürzeler spielte in der Jugend beim FC Bayern und wurde von der "Mia-San-Mia-Mentalität" geprägt. Seine "Tattoo-Sucht" hat ihn schon "mehrere Tausend Euro gekostet".

Der Sportdirektor: Andreas Bornemann verantwortete die Trennung von Schultz und die Inthronisierung von Hürzeler, die zunächst durchaus auch von kritischen Stimmen begleitet wurde. Der 52-Jährige bastelt seit der Saison 2019/20 als Sportchef am Kader von St. Pauli und hat nun offenbar die goldene Mischung gefunden. Ein Coup gelang Bornemann nach wochenlangem Tauziehen mit der Vertragsverlängerung von Hürzeler. Dem Vernehmen nach ohne Ausstiegsklausel, die der Trainer ursprünglich gefordert haben soll.

Der Kapitän: St. Pauli und Jackson Irvine - das passt wie "Arsch auf Eimer". So formulierte es jüngst das Hamburger Abendblatt. Und der Australier, mit langen Haaren, Schnauzbart und lackierten Fingernägeln eine echte Erscheinung, stimmte zu. "Ich liebe das Viertel", sagt der Nationalspieler und WM-Teilnehmer, der im zentralen Mittelfeld der Braun-Weißen die Fäden zieht. Sollte es am Freitagabend mit dem Aufstieg klappen, würde Irvine sicher auch bei der Party danach Gas geben. Allerdings gilt es für ihn, auch am Samstag einigermaßen fit zu sein. Irvine steht bei seiner Freundin im Wort, in ihrem Laden am Samstag Klamotten zu verkaufen. 

Der Topscorer: 16 Tore und 13 Assists hat Marcel Hartel in dieser Saison schon vorzuweisen - und damit mehr Scorerpunkte als jeder andere Spieler der Liga. Der Spätzünder sei "von einem torungefährlichen Techniker zu einem torgefährlichen Arbeiter geworden", sagt Hürzeler über den Anime-Fan, der bei seinem Torjubel seine Leidenschaft für japanische Cartoon-Serien wie "Dragonball Z" aufleben lässt. Für St. Paulis Management ist es eine zentrale Aufgabe, Hartel über die Saison hinaus zu halten. Der Vertrag des 28-Jährigen läuft aus.