Schult: Boom für Frauenfußball kann trotz WM-Aus anhalten

Nationaltorhüterin Almuth Schult glaubt, dass trotz des frühen deutschen WM-Aus die Begeisterung für den Frauenfußball anhalten kann. "Es wird ganz sicher einen kleinen Bruch geben, aber die Spielerinnen bleiben. Und es gibt sicher viele, die genauso wie ich mit ihnen gelitten haben", schrieb Schult in ihrer Kolumne für das RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Almuth Schult: "Es wird einen kleinen Bruch geben"
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AFP, SID, RONNY HARTMANN

So sei die gestiegene Aufmerksamkeit vor der WM "nicht nur durch sportliche Leistung hervorgerufen worden, sondern auch durch die Authentizität der Spielerinnen", führte Schult aus: "Während des Spiels, aber vor allem auch bei den tränenreichen Szenen danach. Das war echt, das war greifbar – und ist hoffentlich die Grundlage, dass der Fortschritt weitergeht."

Zugleich sieht die 32-Jährige in dem stärkeren Fokus auf den Spielerinnen auch einen Mitgrund für das Vorrunden-Aus in Australien und Neuseeland. "Wir sind alle enttäuscht und hatten andere Wünsche für die WM. Aber möglicherweise war genau dieser Druck, die Chance für den Frauenfußball in Deutschland nutzen zu können, der Faktor, weswegen wir nicht so befreit aufgespielt haben", schrieb Schult.

Es stünde zunächst eine schwierige Zeit vor dem Frauenfußball. Dies liege auch am WM-bedingt späten Start der Bundesliga-Saison am 15. September. "Natürlich würde man es nun am liebsten gleich morgen wieder gutmachen. Vor dem Hintergrund ist es schade, dass die Bundesliga-Saison erst Mitte September startet. Eine lange Zeit ist zu überbrücken, um dann wieder Begeisterung zu entfachen – hoffentlich nicht zu lang", schrieb Schult.

Die DFB-Frauen waren am Donnerstag gegen Südkorea nicht über ein 1:1 hinausgekommen und erstmals in ihrer WM-Geschichte in der Vorrunde gescheitert. Martina Voss-Tecklenburg kündigte am Samstag vor der Rückreise nach Deutschland an, ihre Arbeit als Bundestrainerin dennoch fortsetzen zu wollen.