Schenk kritisiert Vorbereitungen auf EM 2024

Antikorruptions-Expertin Sylvia Schenk hat die laufenden Vorbereitungen auf die Fußball-EM im kommenden Jahr in Deutschland kritisiert. "Philipp Lahm betont als Turnierdirektor immer wieder, dass es die tollste EM wird. Das sollte er nicht machen", sagte die Leiterin der Arbeitsgruppe Sport bei Transparency International Deutschland dem Nachrichtenportal watson.

Schenk blickt kritisch auf die EM-Organisation
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IMAGO/DFB/Julius Nieweler, SID, Julius Nieweler/DFB

Deutschland hole international auf, werde aber "definitiv keine Standards setzen", sagte die 71-Jährige insbesondere im Hinblick auf Arbeits- und Menschenrechte. Es gebe "Firmen mit Schwarzarbeit, Bezahlung unter Mindestlohn, exzessiven Arbeitszeiten und unzureichenden Unterkünften. Das erfahren wir immer wieder durch Razzien des Zolls."

Aus Sicht der Koordinatorin der Stakeholder-Initiative für die EURO 2024 laufe die Vorbereitung aber grundsätzlich in die richtige Richtung. "Wir kommen dahin, wo wir hinmüssen. Das ist gut und wichtig, obwohl wir spät dran sind", sagte sie und forderte "einen richtigen Endspurt".

Deutschland fange natürlich "auf einem anderen Niveau als viele weitere Länder an", sagte Schenk: "Aber wenn wir uns mit unserer Menschenrechtslage so brüsten, dann müssen wir doch auch bitte schön zeigen, wie eine Veranstaltung ohne Rechtsverletzungen umgesetzt wird."