Rummenigge und Mintzlaff treten aus Taskforce zurück

Die Berufung von Andreas Rettig zum Geschäftsführer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat zu einem neuerlichen Zerwürfnis beim seit Jahren krisengeplagten Verband geführt. Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Mintzlaff haben ihren sofortigen Rücktritt aus der DFB-Taskforce erklärt - und das zumindest teilweise mit der Verpflichtung Rettigs als Nachfolger von Oliver Bierhoff begründet. 

Rummenigge und Mintzlaff treten aus Taskforce zurück
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AFP, SID, TOM WELLER

"Der aktuelle, für den DFB öffentlichkeitswirksame Expertenrat, ist nie mit den entsprechenden Entscheidungskompetenzen ausgestattet worden, um effektiv, wirksam und zielstrebig arbeiten zu können", ließ Rummenigge in einer Mitteilung wissen: "Zudem wurde die Taskforce in wichtige Beschlüsse des DFB nicht eingebunden, teilweise nicht einmal informiert. So haben wir von der Installation Andreas Rettigs als Geschäftsführer Sport des DFB, eine durchaus sensible Personalie und diskussionswürdige Entscheidung, durch die Medien erfahren. Auf dieser Basis ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht möglich."

Mintzlaff nahm den Namen Rettigs nicht in den Mund, dennoch lassen seine Aussagen tief blicken. "Mit dem heutigen Tag werde ich mein Engagement nun niederlegen und die Task Force verlassen, da ich einer weiteren Zusammenarbeit kritisch gegenüberstehe", sagte der Aufsichtsratsboss von RB Leipzig: "Ich bin fest davon überzeugt, dass Rudi Völler zeitnah den richtigen Trainer für die deutsche Nationalmannschaft finden wird."

Der DFB erklärte auf SID-Anfrage, dass er sich vor der offiziellen Präsentation Rettigs am Montag auf dem DFB-Campus (12.00 Uhr) nicht zu den Rücktritten äußern will. Bei der Vorstellung des Nachfolgers von Oliver Bierhoff wird auch Neuendorf dabei sein.

Rettig gilt als streitbare Persönlichkeit. Aufgrund seiner Ansichten ist er in der Vergangenheit immer wieder angeeckt, in der Branche ist er umstritten. Die ausufernde Kommerzialisierung der Fußballs ist Rettig ein Dorn im Auge.