Real zerstört deutschen Wembley-Traum
Credit:
AFP, SID, PIERRE-PHILIPPE MARCOU
AFP, SID, PIERRE-PHILIPPE MARCOU
Die über weite Strecken viel zu zaghafte Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel unterlag ihrem Angstgegner im Rückspiel in der "Hölle" von Bernabeu mit 1:2 (0:0) und muss am 1. Juni zusehen, wie die Königlichen mit dem BVB um den begehrten Henkelpott streiten. Auch die überraschende Führung durch ein Traumtor von Joker Alphonso Davies (68.) half nicht - auch weil Neuer vor dem Ausgleich durch Joselu (88.) einen Schuss von Vinicius Junior nicht festhalten konnte. Vier Minuten später schlug der frühere Hannoveraner erneut zu. Das Bernabeu bebte.
Im 28. "Clasico de Campeones" verpassten die Bayern zum achten Mal nacheinander einen Sieg über Real, der nach dem 2:2 im Hinspiel so dringend erforderlich war. Madrid mit dem diesmal wirkungslosen Toni Kroos und Abwehrchef Antonio Rüdiger fordert zum dritten Mal nach Frankfurt 1960 (7:3) und Leverkusen 2002 (2:1) ein deutsches Team im Endspiel der Königsklasse. Rüdiger gab die Vorlage zum Siegtor.
"Das sind die Momente und Tage, von denen man träumt", sagte Tuchel vor dem Anpfiff bei DAZN - ähnlich, wie er es seiner Mannschaft schon am Vorabend eingebläut hatte. Doch während die Bayern zu viel träumten, schien Madrid an seine Final-Chance zu glauben. "Real stirbt nie", heißt es ja.
Die Münchner fanden in der Kabine ein zweites Zuhause wieder, unter dem Motto "Wir kämpfen in Schwarz für alle in Rot" war die Umkleide in ihren Farben gestaltet. Im Inneren des Fußball-Tempels jedoch wurden die Bayern, darunter die Ex-Bosse Oliver Kahn (mit Bierchen) und Hasan Salihamidzic (im Trikot), unter dem geschlossenen Dach von einer hitzigen Atmosphäre empfangen. Die Hoffnung von Sportvorstand Max Eberl, "das Ding hier" mit Mut und Courage "zur Ruhe" zu bringen, erfüllte sich nicht.