Nach "MVT"-Chaos: DFB-Frauen bescheren Hrubesch Traum-Debüt

Die deutschen Fußballerinnen blenden die Posse um Martina Voss-Tecklenburg erfolgreich aus. Lea Schüller beschert Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch beim klaren Sieg gegen Wales ein Traumdebüt.

Gwinn und Dallmann beim Jubel nach dem 3:1
Credit:

FIRO, SID

Sinsheim (SID) Horst Hrubesch herzte alle, einfach alle. Doch Lea Schüller erhielt vom Interims-Bundestrainer eine besonders innige Umarmung, bevor es für die deutschen Fußballerinnen unter großem Applaus auf die Ehrenrunde ging. Vor allem dank Doppelpackerin Schüller hat der zweimalige Weltmeister beim 5:1 (1:1) gegen Wales einen dringend nötigen Pflichtsieg eingefahren und Hrubesch einen gelungenen Einstand beschert. Das "MVT"-Theater war kurzzeitig wie verflogen.

"Gezweifelt habe ich nicht", sagte Hrubesch am ARD-Mikrofon: "Aber man muss sagen, wir haben keine Sicherheit, auch vor dem Tor nicht. Das kann es eigentlich nicht sein. Wir haben die Qualität." Der Ausfall von Torjägerin Alexandra Popp machte sich bemerkbar, die Chancenverwertung blieb ausbaufähig. Einzig Schüller blieb zunächst eiskalt.

Die Angreiferin des FC Bayern traf in der 25. und 47. Minute für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), erst in der Schlussphase schraubten Giulia Gwinn per Foulelfmeter (80.), Sjoeke Nüsken (86.) und Nicole Anyomi (88.) das Ergebnis in der in die Höhe. Ceri Holland (43.) hatte für Wales zwischenzeitlich ausgeglichen. Schon als Hrubesch zum ersten Mal ausgeholfen hatte, war Schüller bei seiner Premiere mit damals sogar vier Toren die entscheidende Frau. 

"Dieses Ergebnis wird den Mädels jetzt helfen", sagte Hrubesch. Denn schon am Dienstag auf Island (20.00 Uhr/zdfsport.de) sind die Deutschen erneut zum Siegen verdammt, um den Olympiatraum am Leben zu erhalten. Nach der Pleite in Dänemark (0:2) und dem Sieg gegen Island (4:0) bleibt die Lage für die Vize-Europameisterinnen schwierig. Nur als Gruppensieger hat der Olympiasieger von 2016 Chancen auf ein Ticket für Paris 2024. Bis zum Rückspiel gegen Dänemark (1. Dezember) zählen nur Siege.