Kuntz: Manche deutsch-türkische Talente haben keine Wahl
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IMAGO / Sven Simon, SID, Frank Hoermann/SVEN SIMON
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Rio-Weltmeister Mesut Özil oder der aktuelle DFB-Kapitän Ilkay Gündogan entschieden sich einst für eine Zukunft beim DFB. Andere Profis wie der aktuelle türkische Kapitän Hakan Calhanoglu oder der Dortmunder Salih Özcan, die wie Özil und Gündogan in Deutschland geboren wurden, wählten das Land ihrer Ahnen.
Kuntz erläuterte, dass der Weg ins A-Team in der Türkei oft kürzer sei. "Die Ausbildung von Jugendspielern ist in der Türkei nicht so gut wie in Deutschland", meinte er. Wenn also der deutsche U21-Trainer Antonio Di Salvo "einen Spieler anruft und zur U21 einlädt, der aber gleichzeitig höflich ablehnt, weil er ein Angebot der türkischen A-Mannschaft hat - da sind einem die Hände gebunden".
Mitunter entscheiden sich die Spieler auch wegen besserer Einsatzchancen für die Türkei. Özcan durchlief von der U15 bis zur U21 alle deutschen Nachwuchsteams, ehe er im März 2022 unter Kuntz bei der "A Milli" debütierte. Der frühere Schalker Kaan Ayhan, der wie Özcan im Aufgebot der Türkei für das Länderspiel in Berlin gegen das DFB-Team steht (20.45 Uhr/RTL), spielte in der U18 noch für Deutschland.