Deschamps: Der letzte "Gigant" trauert um Beckenbauer

Und plötzlich war Didier Deschamps allein. Erst ging Mario Zagallo, dann Franz Beckenbauer. Gemeinsam hatten sie einen elitären Kreis gebildet, sie waren "Doppel"-Weltmeister geworden - als Spieler und als Trainer. Deschamps kam als letzter hinzu, tief bewegt erinnerte er nach Beckenbauers Tod an die beiden Fußball-Legenden. Zagallo war am vergangenen Freitag in Brasilien verstorben.

Deschamps: Weltmeister als Spieler und Trainer
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AFP, SID, ANGELOS TZORTZINIS

"Mein heutiger Kummer ist so groß wie die Freude, die ich empfand, als ich eingeladen wurde, am Tisch dieser beiden Giganten des internationalen Fußballs zu sitzen", sagte Deschamps, heute noch immer Trainer der französischen Nationalmannschaft. 1998 hatte er in der Heimat den Titel gewonnen und den Erfolg als Trainer 2018 in Moskau wiederholt.

Zagallo war an vier der fünf brasilianischen WM-Triumphe direkt beteiligt gewesen, 1958 und 1962 als Spieler, 1970 in Mexiko als Trainer sowie 1994 in den USA als Assistenztrainer von Carlos Alberto Parreira. Beckenbauer reckte den Goldpokal 1974 in München in die Höhe und schritt als triumphaler Teamchef 1990 in Rom ikonisch über den Rasen des Stadio Olimpico.

Deschamps (55) erinnerte vor allem an seine eleganten Auftritte im Trikot des FC Bayern und der Nationalmannschaft. "Franz Beckenbauer war in erster Linie ein Weltklassespieler, ein talentierter und souveräner Verteidiger", sagte Deschamps: "Er strahlte eine Klasse und Selbstsicherheit aus, die viele nachahmen wollten."