Der BVB stürmt nach Wembley - Revanche gegen Bayern?

Der Wunschtraum Wembley wird wahr - die Champions-League-Helden von Borussia Dortmund haben auch im Pariser Hexenkessel bestanden und hoffen auf die hochexplosive Final-Revanche gegen Bayern München. Mit Leidenschaft, Teamgeist und viel Pfosten-Glück erkämpfte der BVB bei den lange uninspirierten Einzelkönnern von Paris St. Germain ein 1:0 (0:0), das nach dem 1:0 im Hinspiel für den sensationellen Sprung ins Endspiel reichte. 

Hummels trifft zum 1:0
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AFP, SID, ODD ANDERSEN

Am 1. Juni greifen die Dortmunder somit in der Londoner Kathedrale des Fußballsports gegen den FC Bayern oder Real Madrid zum dritten Mal nach dem Henkelpott. 1997 lupfte sie der heutige Sport-Geschäftsführer Lars Ricken gegen Juventus Turin ins Glück, 2013 verloren Mats Hummels und Marco Reus gegen die Bayern in Wembley auf traumatische Weise. Der deutsche Rekordmeister geht am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) mit einem 2:2 ins Rückspiel in Madrid.

Die BVB-Mannschaft erhebt sich auf wundersame Weise immer dann zur Bestleistung, wenn sie im Europapokal besonders gefordert wird - das steht wiederum in krassem Kontrast zu den erratischen Bundesliga-Leistungen. Dort haben sich die Dortmunder mit Ach und Krach erneut für die Königsklasse qualifiziert, in der Champions League erlöste sie Hummels mit seinem Kopfballtor (50.). Warren Zaire-Emery hatte für Paris drei Minuten zuvor den Pfosten getroffen, das tat später auch Nuno Mendes (61.). Kylian Mbappe (86.) und Vitinha (88.) scheiterten an der Latte. Insgesamt sechsmal rettete das Aluminium den BVB in beiden Spielen.

Die PSG-Ultras drohten Dortmund ein Inferno an. "Unser legendäres Stadion wird ein Vulkan sein, der unsere Spieler entflammt und unsere Gegner in Angst und Schrecken versetzt", hatte das "Collectif Ultras Paris" in seinem Aufruf geschrieben. Ganz so schlimm wurde es nicht - doch die Stimmung war auch dank einer Choreographie über drei Tribünen grandios. Die 2000 Dortmund-Fans waren zum Großteil am Spieltag angereist, sie sangen sich im Schatten des Eiffelturms warm. 

BVB-Trainer Edin Terzic drehte das Rad zurück. Er rotierte alle zehn Feldspieler in die Mannschaft, die er in der Bundesliga gegen den FC Augsburg geschont hatte. "Man muss solche Spiele genießen", trug Hummels den Kollegen auf: "Und seine Chance ergreifen." Sportdirektor Sebastian Kehl sagte, er sehe "das Feuer in den Augen".