"Brutal ärgerlich": Frust statt Olympiaticket für DFB-Frauen

Horst Hrubesch konnte seine tiefe Enttäuschung nicht verbergen. Mit leiser Stimme versuchte der Interims-Bundestrainer, nach der bitteren Niederlage der deutschen Fußballerinnen in Frankreich irgendwie das Positive zu sehen. "Die Geschichte ist noch nicht vorbei", sagte der 72-Jährige nach dem 1:2 (0:2) im Nations-League-Halbfinale in Lyon.

Die DFB-Frauen müssen um Olympia zittern
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AFP, SID, FRANCK FIFE

Doch der Druck ist noch höher, der erste Matchball für Olympia vergeben - nun gibt es für das Hrubesch-Team ein Endspiel um Paris. Am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) muss im kleinen Finale in den Niederlanden ein Sieg her, sonst ist der große Traum von den Sommerspielen geplatzt. Es droht der nächste Tiefschlag rund sieben Monate nach dem WM-Debakel in Australien.

"90 Prozent", monierte Hrubesch in seiner Analyse, "reichen bei uns nicht." Das sprach auch Alexandra Popp an. "Wir waren von Anfang an nicht richtig mutig. Das war in der ersten Halbzeit zu wenig", kritisierte die Kapitänin, "und dann haben wir Frankreich mit doofen Fehlern zu den Toren eingeladen."

Fehlende Konstanz begleite die Vize-Europameisterinnen schon seit Monaten, betonte Popp: "Es ist brutal ärgerlich, weil hier mehr drin gewesen wäre." Defensiv zeigten Les Bleues sich durchaus verwundbar.

So aber trafen Kadidiatou Diani (40.) und Sakina Karchaoui (45.+4) per Foulelfmeter, den Lena Oberdorf verursachte. "Da muss sie nicht runtergehen in die Grätsche", ärgerte sich Popp: "Dann ist es schwer, einem 0:2 hinterher zu laufen."