Bierhoff nach Nike-Deal: "Voll im Kommerz angekommen"

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AFP, SID, KIRILL KUDRYAVTSEV
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"Damals hat man den Sprung noch nicht gewagt. Dass es jetzt geht, zeigt, dass man wirtschaftliche Gesichtspunkte stärker in die Bewertung hineinnimmt als früher", sagte Bierhoff, einst selbst Markenbotschafter für Nike.
Trotz seiner Vergangenheit im Auftrag des US-Unternehmens behauptet Bierhoff, einen neutralen und nüchternen Blick auf den Trikottausch zu haben, der weit über die Fußballszene hinaus für Aufregung gesorgt hatte. "Grundsätzlich bin ich beiden Unternehmen stark verbunden, ich bin in einem adidas-Trikot 1996 Europameister geworden und auch bei unserem WM-Titel 2014 waren sie unser Ausrüster", erklärte Bierhoff.
Der 55-Jährige prophezeit: "Der deutsche Fußball steht vor einer Wende. Er steht vor der Frage: Was ist Emotion und Tradition?" Die Kritik einiger Politiker wie Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) oder Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) bezeichnete Bierhoff als "reinen Populismus", der Deal mit Nike helfe dem klammen DFB aus der Bredouille.
"Davon gehe ich in jedem Fall aus. Auch wenn der Deal erst in drei Jahren stattfindet, kann man jetzt durchatmen und kann ganz anders planen. Das wird dem Verband eine Last von der Schulter nehmen", sagte Bierhoff. Der DFB komme "aus einer sportlich und wirtschaftlich schwierigen Zeit. Das Angebot zeigt, dass der deutsche Fußball und die Nationalmannschaft immer noch interessant für Partner sind."