1963: Widmayer als erster Bundesliga-Coach entlassen
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IMAGO/Sven Simon, SID, IMAGO
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Ausgerechnet der einstige Schützling von Weltmeister-Coach Sepp Herberger im 1947 ins Leben gerufenen ersten Trainerlehrgang - im Übrigen zusammen mit Hennes Weisweiler - wurde als erster Fußballlehrer in der neu gegründeten Bundesliga geschasst. Ausschlaggebend war ein 0:5 gegen den 1. FC Kaiserslautern am neunten Spieltag gewesen.
Daraufhin wurde Widmayer von den Club-Anhängern angefeindet und übel beschimpft. Es folgte ein regelrechter Spießrutenlauf. Widmayer reagierte sarkastisch: "Unser Beruf gleicht sich südamerikanischen Maßstäben an - es fehlt nur noch, dass man nach einer Niederlage erschossen wird."
Der Verein gab schließlich der Anti-Stimmung nach und trennte sich vom Coach. Die Mannschaft war alles andere als begeistert. "Nach drei Jahren der Erfolge schickt man einen Mann so nicht weg", schimpft 1954er-Weltmeister Max Morlock, dessen Mitspieler Heinz Strehl wetterte: "Was hier geschehen ist, ist eine riesige Sauerei."
Widmayers Qualitäten wurden allerdings im Deutschen Fußball-Bund (DFB) sehr geschätzt. Er wird in den Verband geholt, assistierte dem damaligen Bundestrainer Helmut Schön beim EM-Titelgewinn 1972 und beim WM-Triumph 1974. 1998 verstarb Widmayer, der als erster Bundesliga-Trainer vorzeitig gehen musste, im Alter von 84 Jahren.