Die besten Sportmomente 2023: WM-Sieg der Basketballer überstrahlt alles
- Die besten Sportmomente 2023: Deutsche Basketballer holen WM-Sieg
- Deutschlands U17-Fußballer gewinnen Junioren-WM
- Sportkalender 2024: Die wichtigsten Ereignisse mit Fußball-EM und Olympia
Deutschland wird Basketball-Weltmeister
Es ist mehr als ein Weltmeisterschaftstitel im Basketball, es ist ein Signal: Der Sieg der deutschen Mannschaft bei der Basketball-WM auf den Philippinen, in Japan sowie in Indonesien zeigte, wie gemeinsamer Erfolg funktioniert. Mit einem Team, das bedingungslos zusammenhielt, auch wenn es mal nicht lief. Das Streit zuließ und sich wieder vertrug. Das Einzelkönner wie Kapitän und MVP Dennis Schröder gewähren ließ und trotzdem eine Einheit war. Und mit einem Coach, der mit Ruhe und Souveränität alles zusammenhielt.
Der Titel ist eine der größten Überraschungen in der Geschichte des deutschen Sports – denn die Favoriten auf den WM-Sieg waren andere. Trotzdem verlor Deutschland am Ende kein einziges seiner acht Spiele und reist nun im kommenden Sommer zu Olympia nach Paris. Es wäre vermessen, dort eine Goldmedaille zu erwarten, zumal Teams wie die USA in noch besserer Besetzung als bei der WM spielen werden. Andererseits: Dieses deutsche Team, das viel mehr ist als die Summe seiner Teile, sollte man besser nicht unterschätzen.
(Christoph Landsgesell / Chefredakteur Sports Illustrated)
Deutschlands Fußballer gewinnen U17-WM
Es gibt sie also doch noch: Eine erfolgreiche deutsche Nationalmannschaft, die mit attraktivem Fußball, Leidenschaft und Selbstvertrauen ein ganzes Land begeistert. Der Triumph der U-17-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Indonesien steht dabei für so viel mehr als eine Gravur auf dem Pokal.
Letztlich lag es nicht allein an Ersatztorhüter Konstantin Heide, der beim Halbfinale und Endspiel im Elfmeterschießen Heldenstatus erreichte oder Shooting-Star Paris Brunner, dessen schieres Talent jedem Fußballliebhaber ein erwartungsvolles Grinsen ins Gesicht zaubert. Es war der Spirit dieser Mannschaft, der eigentlich so simpel und im heutigen Fußball-Geschäft doch so rar ist. Die U-17 trat auf, wie ein Fußball-Team auftreten soll: Mit Biss, Zweikampfstärke, aber auch mit Spaß, Leichtigkeit und Zusammenhalt. Dieser Sieg für die Geschichtsbücher macht Hoffnung für die Zukunft.
(Leonard Friedl / Redakteur Sports Illustrated)
Deutsche Hockey-Herren holen WM-Titel
Im Januar 2023 endete für die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Männer eine zehnjährige Durststrecke mit dem Gewinn des WM-Titels in Indien. Trotz Rückständen im Viertel- und Halbfinale kämpfte sich das Team immer wieder zurück und besiegte im WM-Finale den amtierenden Weltmeister und Olympiasieger Belgien.
Zusammen mit Ersatztorwart Jean Danneberg, der beim Penaltyschießen im WM-Finale zum Helden wurde. Und noch eine Geschichte war spannend. Stürmer Niklas Wellen erfuhr während der Vorrundenpartie gegen Belgien von der erfolgreichen Geburt seiner Tochter und spielte das Turnier seines Lebens.
(Felix Flechsig / Redakteur Sports Illustrated)
Lukas Dauser wird Weltmeister am Barren
Turner Lukas Dauser ist zu Deutschlands „Sportler des Jahres 2023“ gewählt worden. Mit einer perfekten Vorstellung am Barren wurde er im Oktober Weltmeister. Sein Credo lautet, immer das Beste zu geben. Egal, wie die stark die anderen Gegner. Diese Einstellung zahlte sich aus. Bei der Turn-WM 2023 im belgischen Antwerpen präsentierte er im Finale die beste Barrenübung und schnappte sich Gold.
Bundestrainer Valeri Belenki lobte die Vorstellung von Dauser als "perfekt". Ein besseres Lob kann man von Belenki nicht bekommen. Für den 30 Jahre alten Dauser war es der erste internationale Titel seiner Karriere. Sein nächstes Ziel sind die Olympischen Spiele in Paris, wo er gute Chancen auf eine Medaille hat. Neben seinem Credo, immer alles zu geben, hat Dauser nämlich weitere Qualitäten. Disziplin, Ehrgeiz und Trainingsfleiß gehören dazu. All das sind die Gründe, warum der Münchner ganz oben steht.
(Dirk Adam / Redakteur Sports Illustrated)
Deutsches Eishockey-Team gewinnt WM-Silber
Dass Deutschland etwas kann im Eishockey, ist in den letzten Jahren immer wieder deutlich geworden. Auch unter dem neuen Bundestrainer Harold Kreis hat sich der Trend 2023 fortgesetzt: Silber bei der WM! Für den DEB war es die erste WM-Medaille seit 70 Jahren. Die Zeiten, in denen man sich vor einer Eishockey-WM vorwiegend um einen möglichen Abstieg aus der A-WM sorgte, sind vorbei. Über allem stand eine grandiose Mannschaftsleistung, mit Deutschland gezeigt hat, dass man auch ohne Superstar Leon Draisaitl konkurrenzfähig ist.
Wie später auch die Basketballer hat das DEB-Team gezeigt, dass sich die deutschen Sportfans auch von anderen tollen Sportarten – und nicht immer nur Fußball - mitreißen lassen. Insbesondere wenn es bei Großereignissen gut läuft. Das macht schon jetzt Lust auf 2027, wenn die WM in Mannheim und Düsseldorf stattfindet. 75 Prozent der Delegierten stimmten für Deutschland als Austragungsort. Die Herzen der internationalen Eishockey-Funktionäre hat Deutschland bereits für sich gewonnen – und natürlich die Herzen vieler Fans.
(Henri Gallbronner / Redakteur Sports Illustrated)
Para-Weitspringer Markus Rehm mit Weltrekord
Während die deutsche Leichtathletik in der Krise steckt, träumt Para-Weitspringer Markus Rehm von neuen Rekorden. Beim Meeting in Rhede flog Rehm 2023 mit einer Prothese am rechten Bein auf 8,72 Meter im Weitsprung. Damit steigerte er seinen eigenen Weltrekord um acht Zentimeter. Weiter sprang vor ihm kein anderer Para-Leichtathlet. Zum Vergleich, der Weitsprung-Weltrekord bei den Männern von Mike Powell steht bei 8,95 Meter.
An diese Marke kommt so schnell kein Weitspringer heran. Außer Para-Athlet Rehm, der bereits von der magischen „Neun-Meter-Marke“ träumt. Nach seinem Weltrekord und seinem WM-Titel 2023 blickt er bereits auf die Paralympischen Spiele 2024 in Paris, denen seine Vorbereitung und volle Konzentration gilt. Motivationsspritzen benötigt Rehm nicht. Er ist immer auf der Suche danach, Grenzen zu verschieben. Wie er selbst erklärte, waren die 8,72 noch kein perfekter Sprung. Passt alles zusammen, werden neun Meter drin sein.
(Dirk Adam / Redakteur Sports Illustrated)
Triathlon-Star Jan Frodeno beendet Karriere
Eigentlich müsste man diesem Athleten ein Denkmal setzen. Kein anderer Deutscher war im Triathlon so erfolgreich wie Jan Frodeno. Als Kind bezeichnete er sich selbst als „eine absolute Pfeife“ im Sport, wie er in einem Sports-Illustrated-Interview einmal verriet. Aber diese Pfeife besaß einen unfassbaren Willen, um sich zu quälen - und zu siegen. Dieser Wille bescherte Frodeno in seiner erfolgreichen Triathlon-Karriere den Olympiasieg 2008 in Peking sowie drei Ironman-Triumphe 2015, 2016 und 2019.
Aber Frodeno ist dieses Jahr 42 Jahre alt geworden. Die Verletzungen häuften sich und das Karriereende rückte immer näher. Bei seinem letzten Wettkampf am 10. September 2023 in Nizza genoss "Frodo" nur noch seinen Abschied. Die Triathlon-Fans aus aller Welt verneigten sich am Straßenrand vor einem der besten deutschen Sportler aller Zeiten. Im Ziel warteten seine Frau und seine Kinder, um ihn in die Arme zu nehmen. Mit Frodeno geht einer der besten Triathleten auf der Kurz- und Langdistanz in Rente, der ein großartiger Wettkämpfer war.
(Dirk Adam / Redakteur Sports Illustrated)
Leo Neugebauer mit deutschem Zehnkampf-Rekord
Seinen Namen hatte zu Saisonbeginn keiner auf dem Zettel. Oder nur die Zehnkampf-Experten, die über den großen Teich nach Texas blickten, wo Leo Neugebauer bei den Longhorns trainiert. Leo wer? Spätestens nach seinem neuen Zehnkampf-Rekord wissen alle, wer dieser fantastische Mehrkämpfer ist.
In Görlitz geboren und im Alter von einem Jahr nach Baden-Württemberg gezogen, sollte aus Neugebauer einer der besten Zehnkämpfer werden, die Deutschland je gesehen hat. Im Juni 2023 knackte er bei den US-College-Meisterschaften in Austin/Texas den 39 Jahre alten Rekord von Jürgen Hingsen und erreichte 8836 Punkte. Damit war Neugebauer vier Zähler besser als Hingsen, der in den 1980er Jahren zu den besten deutschen Leichtathleten gehörte. Das nächste Ziel von Neugebauer sind die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris, wo er um eine Medaille mitkämpfen will.
(Dirk Adam / Redakteur Sports Illustrated)
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