"Man wird im Zuge der geplanten Leistungssportreform sicher auch noch einmal über die Spitzensportförderung in Deutschland sprechen müssen", sagte Weikert am Samstag dem SID auf die Frage nach den derzeit besonders widersprüchlich erscheinenden Einstufungen von Basketballern und Leichtathleten.
Der DOSB, das für den Sport zuständige Bundesinnenministerium (BMI) und Vertreter der Länder arbeiten zurzeit an Weichenstellungen für mehr Effizienz in den Förderungsprozessen. In Rahmen eines geplanten Sportfördergesetzes soll künftig eine unabhängige Sportagentur die Verteilung der zur Verfügung stehenden Gelder steuern. Ziel soll nach Aussage von BMI-Staatssekretärin Juliane Seifert "ein transparentes und zukunftsfähiges Fördersystem" sein, "um auch in Zukunft erfolgreich zu sein".
Der deutsche Basketball-Chef Ingo Weiss hatte die weiterhin gültige PotAS-Bewertung der Korbjäger bereits vor zwei Jahren scharf kritisiert. "PotAS ist Blödsinn, ein Bürokratiemonster", schimpfte der Präsident des Deutschen Basketball Bundes (DBB) wenige Wochen nach der Teilnahme des deutschen Teams am Olympia-Viertelfinale 2021 in Tokio: "Ich halte diese PotAS-Analyse für eine Unverschämtheit."
Auch Andreas Michelmann, Sprecher der Spitzensportverbände im DOSB, sprach sich bereits für eine Neuausrichtung des bestehenden Systems aus. "Wir brauchen zunächst sportartenspezifische Zieldefinitionen. Der Sport ist zu komplex für PotAS", meinte der Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB) im vergangenen Herbst in einem Zeitungsinterview: "Alles über einen Leisten zu schlagen, wie es PotAS versucht hat, funktioniert nicht."