Philipp Pflieger über Wings for Life Run: "Es ist großartig, dass Kai Pflaume dabei ist"
- Wings for Life World Run: Philipp Pflieger im Interview
- Philipp Pflieger: "Ich bin Kapitän des "Adidas-Runners"-Team"
- Kai Pflaume und Victoria Swarowski in München am Start
Sports Illustrated: Wie sieht Ihr Leben nach der sportlichen Karriere aus? Was machen Sie jetzt und laufen Sie noch jeden Tag?
Philipp Pflieger: Meine Zeit jetzt ist weit weniger entspannt, als ich erwartet hatte. Ich hatte gedacht, nach meiner Karriere lasse ich mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Aber ich mache gerade viele coole Sachen für verschiedene Partner. Allen voran für Adidas bei verschiedenen Events, was mich sehr ehrt und total spannend ist. Aber auch was die Produktentwicklung und die Zukunft der Laufschuhe betrifft. Ansonsten bin ich nicht mehr ganz so viel unterwegs wie früher. Wenn man eine kleine Tochter zu Hause hat, möchte man auch mehr präsent sein. Ich laufe auf jeden Fall nicht mehr täglich. Ich sehe mich mittlerweile eher als Hobby-Läufer.
Sports Illustrated: Sie sind nicht nur Adidas-Markenbotschafter, sondern auch Podcaster und Marathon-Kommentator. Werden wir Sie öfter als Experte im TV sehen?
Pflieger: Das Fernsehen finde ich nach wie vor superspannend. Wenn sich Wege ergeben und Türen öffnen, würde ich das gerne machen. Ich habe für die Kollegen vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk schon häufiger als Experte fungiert, wie auch bei Eurosport und zuletzt beim Hamburg-Marathon. Beim olympischen Männer-Marathon 2024 in Paris werde ich das wieder für Eurosport machen. Auch vor der Kamera zu stehen, ist toll. Da habe ich mit Kai Pflaume einen Freund, der mir dabei behilflich sein kann und Türen öffnet.
Sports Illustrated: Stimmt es, dass man als Läufer mit zunehmendem Alter langsamer wird? Oder kann man das alte Leistungsniveau halten?
Pflieger: Wenn man von einem hohen Leistungssportniveau kommt und keine 200 Kilometer mehr in der Woche läuft, merkt man relativ schnell, dass so eine Zeit wie früher beim Halbmarathon oder Marathon nicht mehr realistisch ist. Aber ansonsten würde ich widersprechen. Beim Ausdauersport benötigt man keine schnellen Muskelfasern, die mit zunehmendem Alter weniger werden. Man kann lange Strecken bis ins hohe Alter laufen, wenn man keine gesundheitlichen Probleme hat. Es gibt viele Läufer, die erst jenseits der 40 ihren Weg zum Laufsport finden und auch mit 50 Jahren noch Bestzeiten laufen können.
Sports Illustrated: Am Wochenende steht der Wings for Life World Run in München auf dem Programm. Übernehmen Sie eine bestimmte Aufgabe in der WFLWR-Laufgruppe der "Adidas Runners"?
Pflieger: Ich werde Kapitän des "Adidas-Runners"-Team sein. Ich bin seit vielen Jahren stark mit der Adidas-Runners-Community verbunden. Insofern ist man nah dran. Und das Schöne am Laufen ist, dass es kein elitärer Sport ist und sich alle gleich fühlen. Ich habe größeren Respekt vor den Leuten, die sich bei einem Marathon vier Stunden abquälen. Ich war immer froh, dass der Marathon bei mir nach über zwei Stunden zu Ende war. Jetzt freue ich mich, dass sich für mich als Amateurläufer nach der Karriere der Kreis schließt.
Sports Illustrated: Kai Pflaume und Victoria Swarowski sind ebenfalls am Start- Wie wichtig ist es, dass Promis beim Wings for Life World Run für den guten Zweck mitlaufen?
Pflieger: Ich finde das großartig und total wichtig, wenn Personen des öffentlichen Lebens auch ihre sportliche Fitness nach außen tragen, weil das Werbung für unseren Sport ist. Wenn ich mit Kai Pflaume unterwegs bin, gibt es viele, die uns aufs Laufen ansprechen. Er ist für mich ein Botschafter für den Sport und jeder, der sich dadurch zum Laufen motivieren lässt, ist ein Gewinn. Laufen ist ein gesunder Sport und man braucht nicht wahnsinnig viel Equipment. Ein paar vernünftige Laufschuhe sind schon mal ein guter Start und man fast überall und zu jeder Tages- und Nachtzeit laufen.
Sports Illustrated: Welche Tipps können Sie den Amateurläufern geben, die am Wochenende am Start sind?
Pflieger: Die Verpflegung ist natürlich ein zentrales Thema. Wenn man gut durchkommen möchte, sollte man alle Verpflegungsangebote am Streckenrand annehmen und das wirklich konsequent von Anfang an durchzuziehen. Man sollte auch ausreichend trinken und schauen, dass man sich frühzeitig mit Kohlenhydraten versorgt. So kann man sicherstellen, dass man möglichst weit kommt und sich dabei gut fühlt.
Sports Illustrated: Sie werden beim WFLWR mit dem adidas Supernova Rise laufen. Welche Vorteile hat dieser Schuh?
Pflieger: Das ist ein Schuh, auf den ich mich sehr lange gefreut habe. Dieser Schuh ist für mich ein absoluter Meilenstein, um noch schnellere Zeiten zu laufen. Aber das ist auch ein Schuh für die breite Masse, der eine super Balance gefunden hat zwischen Lauf, Dynamik und Spaß. Diesen Schuh merkt man nicht großartig am Fuß. Er ist sehr komfortabel, aber auch robust. Mit diesem Schuh kann man locker 800 bis 1000 Kilometer laufen und das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Supernova Rise passt.
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