Tennis-Star Jule Niemeier: Von der Straße bis ins Stadion
- Jule Niemeier: "Tennis war schon immer ein Teil meines Lebens"
- Die 25-Jährige spielt seit 2019 auf der WTA-Tour
- Tennis: 2022 stand Niemeier im Wimbledon-Viertelfinale
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, sehe ich ein improvisiertes Tennisnetz, das wir zwischen den Autos auf der Straße vor unserem Haus gespannt hatten. Darüber haben meine beiden Brüder mit meiner Mutter Tennis gespielt. Ich war ungefähr drei Jahre alt, als ich das erste Mal mitmachen durfte und einen kleinen Schläger in die Hand bekommen habe. Von da an wollte ich in jeder freien Sekunde auf der Straße Tennis spielen. Auch wenn ich damit meinen Brüdern bestimmt ab und zu auf die Nerven gegangen bin.
Mit fünf meldeten mich meine Eltern dann in einem Tennisverein an – dem TC Blau-Weiß Werne. Mir hat es sofort Spaß gemacht, gegen andere Kinder zu spielen und herauszufinden, wie gut ich bin. Mit acht fing ich an, kleinere Turniere zu spielen. Ich weiß noch, wie sehr ich mich gefreut habe, wenn ich ein Spiel gewann, und wie cool ich die kleinen Pokale fand, die man für einen Turniersieg bekam.
Als ich zehn war, begann ich, auf Verbandsebene zu trainieren. Auch wenn es für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich ist, in diesem jungen Alter so gefördert zu werden, hat es sich für mich richtig angefühlt. Das Gefühl, sich mit den Besten zu messen, hat mir schon damals unheimlich viel gegeben. Da ich zu dieser Zeit auch noch Fußball gespielt habe, waren meine Tage total vollgepackt. Nach der Schule bin ich direkt zum Tennistraining und von dort aus weiter zum Fußball. Meine Eltern haben mich dabei immer unterstützt – auch wenn das bedeutete, dass sie ihr gesamtes Wochenende auf Sportplätzen verbringen mussten. Rückblickend ist das für mich die Definition einer unbeschwerten Kindheit.

Mit 15 Jahren musste ich allerdings erwachsen werden: Ich bekam die Chance, in Offenbach in der Akademie von Alexander Waske zu trainieren. Es war ein riesiger Schritt, von zu Hause wegzugehen. Die ersten Monate waren hart. Ich war allein, weit weg von meiner Familie und meinen Freunden. Aber ich wusste, dass ich diesen Schritt machen musste, um mich weiterzuentwickeln. Es war ein Test, sowohl sportlich als auch persönlich. Ich wuchs mit meinen Herausforderungen. In Offenbach lernte ich, was es heißt, wie ein Profi zu leben und zu trainieren.
Tennis ist für mich heute mehr als nur ein Spiel. Es ist eine ständige Herausforderung, ein Kampf mit sich selbst – und mit anderen. Die Jahre, in denen ich unbeschwert auf dem Platz stand und einfach spielen konnte, sind heute vorbei. Aber der Spaß am Spiel ist geblieben. Egal ob an einem improvisierten Netz auf der Straße vor unserem Haus oder in den größten Stadien der Welt: Tennis wird immer Teil meines Lebens bleiben.
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