"Peinlich": Djokovic für Videobeweis im Tennis
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AFP, SID, DIMITAR DILKOFF
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Auslöser für Djokovics Verärgerung war der Siegpunkt des Briten Jack Draper im Achtelfinale gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime: Bevor der Ball über das Netz in Auger-Aliassimes Feld flog, hatte die Filzkugel nach Drapers Schlag dem Anschein nach zunächst noch einmal regelwidrig den Boden berührt. Trotz der Proteste von Auger-Aliassime sprach der Stuhlschiedsrichter den Zähler und damit das gesamte Match Draper zu.
Für Djokovic ist der noch weit verbreitete Verzicht auf eine standardisierte Videotechnologie nicht mehr vertretbar. "Wir haben schon das Hawkeye für Linienbälle, und wir haben im 21. Jahrhundert eine fortgeschrittene Technologie. Bitte sorgt deswegen dafür, dass so ein Unsinn nie wieder passieren kann", appellierte der 37-Jährige an die Spitzen der Profi-Organisationen ATP (Männer) und WTA (Frauen).
Djokovic hält die Situation auf dem Court im Fall von umstrittenen Spielsituation für absolut unangemessen: "Es ist lächerlich, dass wir keine Regel haben, die dem Schiedsrichter eine Änderung seiner ursprünglichen Entscheidung durch die Ansicht von Videobildern neben dem Platz erlaubt. Jeder Fernsehzuschauer kann in der Wiederholung sehen, was wirklich passiert ist, aber bei uns werden sogar die Spieler im Dunkeln über die Fakten gelassen."
Erst zuletzt beim Olympia-Turnier in Paris hatte sich auch die US-Open-Siegerin Coco Gauff nach ihrem Achtelfinal-Aus nach einer strittigen Schiedsrichterentscheidung im vorherigen Spielverlauf für den Videobeweis im Tennis ausgesprochen. "Wir sollten Videowiederholung bekommen, weil es oft auch um wichtige Punkte geht. Hinterher entschuldigen sich die Verantwortlich für gewöhnlich, aber das frustriert noch mehr, wenn das Spiel vorbei ist und man verloren hat", sagte die US-Weltranglistenzweite.