Gauff im Pariser Himmel: Sieg im Krimi über Sabalenka

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AFP, SID, ALAIN JOCARD
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In einem Auf und Ab der Gefühle setzte sich die 21-Jährige im Finale von Roland Garros 6:7 (5:7), 6:2, 6:4 gegen die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka aus Belarus durch - 2:37 Stunden lang hatte das Match bei insgesamt 15 Breaks immer neue und irrwitzige Wendungen parat. Letztlich aber eroberte Gauff drei Jahre nach der bitteren Final-Abfuhr gegen Iga Swiatek die Sandplatz-Krone.
"Ich weiß nicht, wie ich es verdient habe, von einem französischen Publikum derart angefeuert zu werden", sagte Gauff, nachdem sie den Coupe Suzanne Lenglen entgegen genommen hatte. Sie sprach von einem "harten Match" und bedankte sich bei ihrer Box, nicht zuletzt bei ihrer Familie.
Wie schon im US-Open-Finale 2023 drehte Gauff das Match gegen die favorisierte Sabalenka. "Damals habe ich um jeden einzelnen Punkt gefightet. Ich wusste schon beim Aufstehen, dass ich gewinnen würde", sagte sie vor dem Pariser Endspiel. Und genauso ging sie es wieder an. Vor 15.000 Zuschauern, darunter Hollywood-Legende Dustin Hoffman (87) und der scheidende IOC-Präsident Thomas Bach, verwandelte sie ihren zweiten Matchball.
Die favorisierte Sabalenka verpasste nach einer Unzahl von Fehlern - 70 aus der Kategorie Unforced Error - leichtfertig ihren ersten Paris-Triumph und ihren vierten Major-Titel. Die 27-Jährige hatte im Halbfinale die "Königin von Roland Garros" entthront: Swiatek hatte im Vorjahr zum vierten Mal insgesamt und zum dritten Mal in Serie den Titel gewonnen. Diesmal musste sie die vor allem physische Überlegenheit Sabalenkas anerkennen. Im Finale war aber dann mehr als nur schiere Kraft gefragt, Sabalenka scheiterte auch an ihrer Psyche.