Fall Sinner: WADA legt Berufung beim CAS ein

Dem Tennis-Weltranglistenersten Jannik Sinner droht drei Wochen nach seinem Sieg bei den US Open doch noch eine längere Dopingsperre. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) legte beim Internationalen Sportgerichtshof CAS Berufung gegen den Freispruch des Italieners nach zwei positiven Tests auf das verbotene Steroid Clostebol im März ein.

Jannik Sinner bei seinem US-Open-Sieg
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AFP, SID, CHARLY TRIBALLEAU

Die Beurteilung eines unabhängigen Gerichts, dass Sinner keine Schuld und keine Fahrlässigkeit vorzuwerfen seien, sei "nicht korrekt unter den geltenden Regeln", teilte die WADA am Samstag mit. Sie beantrage deshalb "eine Sperre zwischen einem und zwei Jahren". 

Die Ergebnisse der Nummer eins der Tenniswelt nach seinem umstrittenen Freispruch sollen laut WADA nicht annulliert werden. Damit wäre auch der US-Open-Titel nicht in Gefahr. Sinner zog wenige Stunden später bei den China Open in Peking mit 3:6, 6:2, 6:2 gegen den Russen Roman Safiullin ins Viertelfinale ein und zeigte sich danach "enttäuscht und überrascht" vom WADA-Einspruch, der bereits am Donnerstag eingereicht worden war.

Er habe "vor ein paar Tagen" davon erfahren, erklärte Sinner am Samstag in China: "Wir hatten drei Anhörungen. Alle drei Anhörungen verliefen für mich sehr positiv. Vielleicht wollen sie nur sichergehen, dass alles in der richtigen Position ist. Ja, ich bin einfach überrascht, dass sie in Berufung gehen."

Am Samstagnachmittag legte Sinner in einer offiziellen Erklärung nach: Er habe nichts zu verbergen, ließ er mitteilen, und beklagte die Entscheidung der WADA, "nachdem unabhängige Richter mich entlastet und für unschuldig erklärt haben". Es sei "schwer zu erkennen, was es nutzen soll, wenn man drei andere Richter bittet, die gleichen Fakten und Unterlagen noch einmal zu prüfen".