Ärger um Mixed bei den US Open: Auch Siegemund verstimmt

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AFP, SID, WILLIAM WEST
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"Als ehemalige US-Open-Mixed-Gewinnerin finde ich es sehr schade, was aus diesem Event werden soll. Ein ernsthafter Wettbewerb wird zu einem kurzen Showevent degradiert, dessen Zählsystem Gewinnen oder Verlieren eher zur Glückssache macht als zum Qualitätsmerkmal", sagte die 36-Jährige dem Tennis-Magazin. 2016 hatte Siegemund in New York einen ihrer zwei Grand-Slam-Titel im gemischten Doppel gewonnen.
Das Mixed wird bei den US Open in diesem Jahr am 19. und 20. August und damit vor dem eigentlichen Start des Grand-Slam-Events am 24. August ausgetragen. Die Matches der 16 Doppel sollen dabei in einem veränderten Modus stattfinden, unter anderem brauchen die Teams für einen Satzgewinn bis zum Finale nur noch vier statt der üblichen sechs gewonnenen Spiele. Die Halbierung des Teilnehmerfelds stößt der Nummer 20 im Doppelranking bitter auf.
"Hier kreiert die USTA (US-Tennisverband, d.Red.) ein Event, in dem sie weitgehend selbst bestimmen kann, wer spielt und wer nicht, anstatt faire Teilnahmebedingungen für alle zu schaffen", sagte Siegemund. Die Siegerin des WTA-Finals im Doppel von 2023 spielt auf der Tour alle drei Disziplinen, in der Woche vor dem Grand-Slam-Start auf der Anlage im Stadtteil Queens müsste sie sich zwischen dem Mixed und der Turniervorbereitung entscheiden.
Unbegreiflich für Siegemund: "Sämtliche Änderungen wurden einfach so beschlossen, ohne die betroffenen Spieler und Spielerinnen auch nur im Ansatz mit einzubeziehen. Jene Profis, für die der Mixed-Wettbewerb in erster Linie geschaffen ist, wurden einfach übergangen. Gerade in den USA, wo Doppel- und Mixed-Wettbewerbe von Klubniveau über College- bis zum Profitennis hohes Ansehen und eine lange Tradition haben, kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen."