Tennis

Wimbledon-Finalist und "Bad Boy" Nick Kyrgios siegt bei ATP-Turnier in Washington

Nach seiner Finalteilnahme in Wimbledon gewinnt Nick Kyrgios jetzt das Hartplatz-Turnier in Washington. Es ist nicht nur sein erster Turniersieg im Einzel seit drei Jahren, der "Bad Boy" des Welttennis reiht sich damit auch in die Favoritenliste für die US Open Ende August ein.

Nick Kyrgios bei Citi Open in Washington
Credit: Getty Images
  • Australier Nick Kyrgios gewinnt Citi Open in Washington D.C.
  • Kyrgios siegt gegen Japaner Nishioka mit 6:4 und 6:3
  • Kyrgios damit auf Favoritenliste für US Open in New York

Als Nick Kyrgios am Sonntag nach seinem Triumph bei den Citi Open in Washington eine lange Liste von Personen aufzählte, bei denen er sich zu bedanken hatte, erwähnte der Australier – der mit diesem Triumph eine dreijährige Titellosigkeit auf der Tour beendete – auch die von ihm oft so ungeliebte Spielleitung.

Kyrgios: "Beziehung zu den Schiedrichtern immer noch schwierig"

Das nicht etwa mit versöhnlichen Worten, wie man es nach einem Turniersieg vermuten hätte können. Nein, der Wimbledon-Finalist sagte: "Die Beziehung zu den Schiedsrichtern ist immer noch schwierig."

Kyrgios setzte mit diesem Sieg in Washington die bislang beste Phase seiner Karriere fort und zeigte eine weitere Leistung, die ihn bei den US Open, die Ende August beginnen, zu einem ernstzunehmenden Titelaspiranten machen. Bei seinem 6:4, 6:3 gegen den Japaner Yoshihito Nishioka sah sich Kyrgios nur beim Stand von 3:2 im ersten Satz einem Breakball gegenüber, wehrte ihn allerdings mit einem Volley-Winner ab.

"Es ist einfach sehr emotional für mich", sagte Kyrgios, der sich nach dem Match auf dem blauen Court in Washington auf den Rücken fallen ließ und dann von einer "unglaublichen Veränderung" in seinem Leben sprach. Am Abend kehrte er noch einmal auf den Center Court zurück, um mit dem Amerikaner Jack Sock auch noch das Doppelfinale zu bestreiten.

 

Kyrgios'  siebter Sieg auf Tour-Ebene fand genau dort statt, wo er 2019 auch seinen sechsten und bislang letzten errang - auf den Hartplätzen der amerikanischen Hauptstadt – als Einstimmung auf die US Open in Flushing Meadows.

Wie immer, wenn Kyrgios gut drauf ist, war sein Aufschlag das Maß aller Dinge: Er schlug 12 Asse und gewann 22 von 25 Punkten beim ersten Aufschlag. Gegen Nishioka gewann er jedes seiner neun Aufschlagspiele.

"Ich habe sein Aufschlagspiel nicht verstanden", sagte Nishioka, der Kyrgios als besten Aufschläger auf der Tour einstufte und den 27-jährigen Australier dafür lobte, dass er "konzentrierter" sei als zu Beginn seiner Karriere.

Kyrgios gelang es, den an Nummer 96 der Weltrangliste geführten Japaner Nishioka, der im Halbfinale den topgesetzten Andrey Rublev ausgeschaltet hatte, dreimal zu breaken - jeweils im Eröffnungsspiel beider Sätze und erneut im letzten Spiel des Matches.

Kyrgios gehört mit Triumph in Washington zum Favoritenkreis für die US Open

Für Kyrgios, der in Wimbledon gerade sein erstes Grand-Slam-Finale erreicht hatte, wo er gegen Novak Djokovic verlor, ist das eine ungewöhnliche Konstanz. Kyrgios erhielt für seinen Finallauf in Wimbledon keine Ranglistenpunkte - durch den Ausschluss russischer und belarussischer Spieler, wurden in diesem Jahr dort keine Punkte vergeben -, aber der Einzeltitel in Washington bringt ihn nun von Platz 63 auf Platz 37 der Weltrangliste und damit in Reichweite der Setzliste für die US Open

Bei den Frauen holte sich in Washington die Russin Liudmila Samsonova den zweiten WTA-Titel in ihrer Karriere, sie schlug im Finale die an Nummer sechs gesetzte Estin Kaia Kanepi mit 4:6, 6:3, 6:3.

Die Spiele in Flushing Meadows beginnen am 29. August. Weniger als eine Woche nach Kyrgios' Gerichtsanhörung in Australien, bei der er sich wegen eines Vorwurf der Körperverletzung zu verantworten hat.

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