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Jannik Sinner: Alles über Karriere, Erfolge, Gehalt, Vermögen und Privates

Jannik Sinner aus Italien ist die aktuelle Nummer 1 der ATP-Tennisweltrangliste. Mit 22 Jahren hat er 2024 bei den Australian Open sein erstes Grand Slam-Turnier gewonnen. Alle Infos zu Karriere, Erfolge, Gehalt, Vermögen und Privates gibt's hier.

Jannik Sinner
Credit: Imago

Jannik Sinner: Wo und wann wurde er geboren?

Selbst die besten Tennisspieler, die nun auf den Center Courts in den größten Metropolen dieser Welt unterwegs sind, fangen einmal klein an. So auch Jannik Sinner, der am 16. August 2001 im beschaulichen Innichen in Südtirol im Norden Italiens zur Welt kam. Seine Eltern Johann und Siglinde haben in dem rund 3400-Seelen-Örtchen neben Jannik auch seinen Bruder Marc großgezogen.

In Südtirol verbrachte Sinner die ersten 13 Jahre seines Lebens, bevor er bereits in jungen Jahren von zu Hause fort zog, um seiner Profikarriere ein Chance zu geben – mit Erfolg, wie sich heute zweifelsohne sagen lässt. Aktuell wohnt Sinner – wie so viele andere Tennisspieler auch – in Monaco.

Jannik Sinner: Wie begann seine Karriere?

Bevor die Karriere eine Karriere wurde, machte der kleine Jannik mit Papa Johann die ersten Schritte auf den Südtiroler Tenniscourts. In Interviews stellt Sinner auch die Rolle seines Kindheits-Trainers Heribert Mayr hervor, der ihm die Basics des Tennissports beigebracht hat. Dass sich Tennis auf der Liste Sinners Lieblingshobbies irgendwann doch noch am Skifahren vorbei auf Platz 1 geschoben hat, hat Sinner wohl auch seinem Vater zu verdanken. Papa Johann hat ihn immer wieder ermutigt, es nicht doch noch einmal mit Tennis zu versuchen.

Und auch Sinner selbst scheint irgendwann der Ehrgeiz gepackt zu haben. In einem Interview mit myTennis sagte Sinner einmal: "Beim Skifahren ist es so: Wenn du in Südtirol gut bist, dann bist du italienweit gut und auch weltweit. Und im Tennis ist das eigentlich genau das Gegenteil." Diese neue Herausforderung, zu beweisen, dass ein Südtiroler mehr kann als nur Tennis, scheint Sinner also gelockt zu haben.

Die Entscheidung Sinners, das Hobby Tennis zukünftig professionell betreiben zu wollen, fiel im Alter von nur 13 Jahren. Gerade eben erst überhaupt ein Teenager geworden, zog er aus Südtirol fort. Die nächsten Jahre seiner Jugend verbrachte Sinner an der renommierten Tennis-Akademie von Riccardo Piatti in Bordighera, einer kleinen italienischen Gemeinde am Mittelmeer nahe der französischen Grenze. Gemeinsam feilten sie an seinem Spiel, bis Sinner 2018 Profi wurde.

Es brauchte nicht lange, bis Sinner auf sich aufmerksam machte: Bereits im Folgejahr gelang ihm der Durchbruch in die Top 100 der Weltrangliste, wurde von der ATP zum "Newcomer of the Year" gekürt und gewann mit den ATP Next Gen Finals das Abschlussturnier der besten Youngsters der Saison.

Jannik Sinner: Wer ist sein Trainer? 

Jannik Sinner wird nicht von nur einem Trainer betreut, sondern hat gleich ein Trainerduo an seiner Seite. Gemeinsam haben der Italiener Simone Vagnozzi und der Australier Darren Cahill bei den ATP Awards 2023 sogar die Auszeichnung als beste Trainer des Jahres gerwonnen. Die beiden haben Sinner in der Saison von Weltranglistenposition 17 Anfang des Jahres bis auf Rang vier Ende des Jahres gecoacht.

Insbesondere Darren Cahill ist in der Tenniswelt bekannt: Als aktiver Spieler erreichte er im Jahr 1989 mit Rang 22 seine höchste Platzierung auf der Weltrangliste, konnte während seiner Laufbahn zwei Titel gewinnen. Doch auch als Trainer hat er sich bereits einen Namen gemacht und vor Sinner bekannte und erfolgreiche Spieler und Spielerinnen betreut. US-Star Andre Agassi und der Australier Lleyton Hewitt haben bereits auf ihn und seine Expertise gebaut, genauso wir Simona Halep im Damenbereich.

Jannik Sinner: Was sind seine größten Erfolge?

Vom Erfolg bei den Next Gen Finals war auch der Weg zum ersten regulären ATP-Turniersieg nicht mehr weit: Im bulgarischen Sofia konnte er sich 2020 mit 19 Jahren zum Champion krönen. Bis heute hat er noch 13 weitere Titel angehäuft, darunter unter anderem 2024 der ATP 500-Titel im westfälischen Halle und die Mastertitel 2023 in Toronto und 2024 in Miami. 2023 war ein Triumph bei den ATP Finals – dem Abschlussturnier der acht besten Spieler der Saison – zum Greifen nahe. Erst im Finale scheiterte der Italiener an dem Serben Novak Djokovic. Ebenfalls 2023 konnte Sinner mit Italien außerdem den Team-Wettbewerb Davis Cup gewinnen.

Jannik Sinner streckt die Trophäe der Australian Open 2024 in die Höhe.
Jannik Sinner streckt die Trophäe der Australian Open 2024 in die Höhe.
Credit: Imago
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Den zweifelsohne größten Paukenschlag erreichte Sinner Anfang 2024: Bei den Australian Open in Melbourne besiegte er im Halbfinale zunächst Rekord-Grand-Slam-Sieger Djokovic, bevor er nach einem spektakulären Final-Kampf gegen den Russen Daniil Medvedev die silberne Trophäe in den Himmel strecken konnte. Noch im selben Jahr – am 10. Juni 2024 – konnte er sich an die Spitze der Weltrangliste setzen. Das hatte vor ihm noch kein anderer Italiener geschafft – egal, ob männlich oder weiblich.

Einen Überblick über alle ATP-Turniersiege Sinners gibt es hier:

Jahr Turnier Turnierart
2020 Sofia ATP 250
2021 Melbourne ATP 250
2021 Washington, D.C. ATP 500
2021 Sofia ATP 250
2021 Antwerpen ATP 250
2022 Umag ATP 250
2023 Montpellier ATP 250
2023 Toronto ATP Masters 1000
2023 Peking ATP 500
2023 Wien ATP 500
2024 Australian Open Grand Slam
2024 Rotterdam ATP 500
2024 Miami ATP Masters 100
2024 Halle ATP 500

Jannik Sinner: Wie viel Preisgeld hat er verdient?

Die Entscheidung des jugendlichen Sinners gegen das Skifahren und für den Tennissport hat sich mittlerweile mehr als gelohnt: Durch seine 14 ATP-Turniersiege hat Jannik Sinner mittlerweile ein Karriere-Preisgeld von über 22,6 Millionen US-Dollar (ca. 21,1 Millionen Euro) erspielt.

Das höchste Preisgeld, das Sinner bei einem einzigen Turnier erspielt hat, konnte er 2024 bei den Australian Open einstreichen: Ganze 3,15 Millionen Australische Dollar (ca. 1,91 Millionen Euro) gewann Sinner für seine erfolgreichen zwei Wochen in Melbourne.

Jannik Sinner: Wie hoch ist sein Vermögen?

Schon in seinen jungen Jahren hat Sinner ein beachtliches Vermögen angehäuft. Alleine durch seinen sportlichen Erfolg hat der Italiener bereits über 20 Millionen Euro erspielt. Hinzu kommen außerdem noch etwaige Sponsorengelder, insbesondere von italienischen Unternehmen. Glaubt man den Schätzungen der Südtirol News, beläuft sich Sinners Vermögen mittlerweile auf rund 50 Millionen Euro.

Jannik Sinner: Wer ist seine Freundin?

Eine der größten Partnerbörsen der Welt ist die Arbeit? Ab und an gilt dies anscheinend auch im Tennis-Zirkus: Im Sommer 2024 wurde bekannt, dass Jannik Sinner mit einer Kollegin der WTA-Tour liiert ist. Anna Kalinskaya ist Russin und immer wieder auch in der Box von Sinner zu sehen, um ihn anzufeuern. Kalinskaya wurde am 2. Dezember 1998 geboren und ist damit rund drei Jahre älter als Sinner.

Jannik Sinner und Anna Kalinskaya laufen lachend zwischen Außencourts von Wimbledon her.
Jannik Sinner mit seiner Freundin Anna Kalinskaya in Wimbledon.
Credit: Imago
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Kalinskaya ist dabei, ihrem Freund auf der Jagd nach Spitzenplatzierungen im Ranking nachzueifern: Im Juni 2024 erreichte sie mit immerhin Rang 17 in der Welt ihre bisher beste Platzierung. Einen WTA-Titel konnte sie in ihrer Karriere zwar noch nicht gewinnen, stand aber schon dreimal in einem Finale. Dabei gab es für das Paar während der deutschen Rasensaison 2024 ein besonderes Ereignis: Bei der Siegerehrung Sinners als Gewinner des ATP 500-Turniers in Halle richtete er aus der Ferne einige tröstende Worte an seine Freundin, die am gleichen Tag das Finale des WTA 500-Turniers in Berlin verloren hatte:

Jannik Sinner: Was sind seine Hobbies?

Für Tennis-Fans eine Horrorvorstellung: Viel hat nicht gefehlt und Sinner hätte gar nicht den Weg einer Profi-Karriere im Tennis eingeschlagen. Denn lange Zeit spielte der Südtiroler Tennis nur nebenher und hatte sein Hauptaugenmerk auf das Skifahren gelegt. Und das durchaus zurecht und erfolgreich: In seiner Kindheit wurde der Südtiroler 2008 Italienmeister und 2012 Vize-Italienmeister im Riesenslalom in seiner Altersklasse. Bis heute ist Sinner begeisterter Skifahrer und nutzt die Off-Season – passenderweise im Winter gelegen – gerne, um wieder die Pisten seiner Heimat hinunterzujagen.  

Selbst Fußball mochte das Kind Sinner lieber als Tennis. Bis heute ist der junge Italiener großer Fan des AC Milan – und die Milan-Ultras sind ganz offensichtlich auch Fans von ihm. Als Sinner 2023 als Zuschauer ins legendäre San Siro kam, um sein Team anzufeuern, wurde er vom Mailänder Publikum mit Sprechchören begrüßt:

Selbst Tennis scheint für Sinner bis heute nicht nur Arbeit, sondern auch ein Hobby geblieben zu sein. Gegenüber Wimbledon sagte er kürzlich: “In my mind it's still a hobby. I love to go on court and just play. There is no better place to do it than in big stadiums with packed crowd.” Er liebt es einfach zu spielen. Nur dass er es heutzutage eben vor Menschenmassen macht und nicht mehr auf den kleinen Tenniscourts in Norditalien. Vielleicht ist das ja auch der Schlüssel zu seinem Erfolg – die Liebe zum Spiel nicht zu verlieren.

Jannik Sinner: Wer sind seine Sponsoren?

Dass der sympathische Südtiroler der neue Superstar im Welttennis der Herren ist, zeigt alleine schon der Blick auf seine Sponsorenliste. Die ist mit zwölf Partnern nicht nur fast so lang wie die Liste seiner Titel auf der ATP-Tour, sondern dort tummeln sich auch ähnlich viele Hochkaräter: Auf dem Court trägt er Shirts von Nike, seine knallharten Winner schlägt er mit einem Schläger von Head. Beim "Walk On Court" prangt das Emblem von Gucci auf seiner Tasche.

Während der Matches trägt er sie nicht, seine Trophäen wuchtet Sinner bei der Siegerehrung aber mit einer Uhr von Rolex am Handgelenk in die Höhe. Als Italiener kann Sinner natürlich auf Kaffee und Pasta nicht verzichten, am liebsten von Lavazza respektive De Cecco. Seine Haut pflegt Sinner mit Produkten von La Roche-Posay und nebenher prangt auf Schulutensilien von Pigna sein Emblem. Weitere Partnerschaften hat Sinner mit dem für seine Sammelalben bekannten Unternehmen Panini, mit dem Kreditinstitut Intesa Sanpaolo, dem Telekommunikationsunternehmen Fastweb und dem Nahrungsergänzungsmittelhersteller Enervit.

Für seinen Exklusivvertrag mit Nike soll Sinner 150 Millionen Euro für zehn Jahre kassieren. Die italienische Sportzeitung La Gazzetta dello Sport schätzte 2022, dass Sinner jährlich rund 20 Millionen Euro alleine mit Endorsement-Deals verdient. Diese Zahl müsste man heutzutage wohl noch deutlich nach oben korrigieren: Damals belegte Sinner "nur" Weltranglistenplatz zwölf, außerdem waren zu der Zeit Marken wie etwa Gucci und Panini noch gar nicht mit an Bord.

Jannik Sinner: Wie viele Sprachen spricht er?

Obwohl Sinner unter der italienischen Flagge zu den ATP-Turnieren antritt, spricht er nicht nur fließend Italienisch. Die deutschen Fans wird es freuen: Sollten sie ihm bei einem Turnier mal zufällig über den Weg laufen, können sie den jungen Italiener auch auf Deutsch nach einem Autogramm fragen.

In Südtirol – der Region, in der Sinner aufgewachsen ist – ist Deutsch schließlich eine Amtssprache. Auch Interviews gibt der Superstar zuweilen auf Deutsch, meistens aber natürlich auf Englisch.

Jannik Sinner: Wer sind die "Carota Boys"?

Seit einiger Zeit wird Sinner bei Turnieren immer mal wieder von den sogenannten "Carota Boys" – zu deutsch "Karottenjungen" – aus dem Publikum heraus angefeuert. Die "Carota Boys" sind eine Gruppe italienischer Sinner-Fans, die sich erstmals 2023 beim Masters 1000-Turnier in Rom in Karottenkostümen auf die Tribüne setzten, um ihren Lieblingsspieler lautstark zu unterstützen. Fortan folgten sie Sinner immer wieder zu Turnieren – 2024 sogar bis zu den Australian Open nach Melbourne.

Die Idee der Freundesgruppe und Hobbytennisspieler zu den Karottenkostümen entstand, als Sinner 2019 beim Turnier in Wien beim Seitenwechsel eine Karotte als Stärkung aß. Seine Haarfarbe hat wohl das Übrige dazu beigetragen. Seitdem sind Sinners Fans – die "Carota Boys" – fast genauso legendär wie ihr Lieblingsspieler selbst.

 



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