LANDO NORRIS: Fans des Vizeweltmeisters dürfen dagegen träumen. Es scheint, als habe der Engländer seine Hausaufgaben gemacht. Was Lando Norris im makellosen McLaren in Melbourne ablieferte, war herausragend. Im Qualifying entriss er seinem Teamkollegen Oscar Piastri die Pole Position, im Rennen blieb er allen Widrigkeiten zum Trotz standhaft. In der Vorsaison hatte er in ähnlichen Situationen oftmals gepatzt, nun lieferte Norris unter großem Druck ab. Der Lohn: Erstmals seit 1029 Tagen heißt der Mann an der WM-Spitze nicht Max Verstappen - sondern Lando Norris.
MAX VERSTAPPEN: Über Katzen sagt man, sie hätten sieben Leben. Und irgendwie trifft das auch auf den Rennfahrer Max Verstappen zu. Immer, wenn der Niederländer abgeschrieben wird, findet er Lösungen. Sein Red Bull, sagte er schon vor dem ersten Rennen, sei "nicht das schnellste Auto". Doch während des Wochenendes steigerte er sich, im Rennen wurde dann klar, dass Verstappen wirklich in der Lage ist, McLaren zu fordern. Dabei kam ihm natürlich der Rennverlauf entgegen, Platz zwei wäre sonst wohl kaum möglich gewesen. Dieses entschlossene Zupacken, wenn sich eine Tür einen kleinen Spalt weit öffnet, ist eine ganz besondere Fähigkeit. Eine, die Verstappen zu vier WM-Titeln verholfen hat - und ihn auch in dieser Saison gefährlich macht.
NICO HÜLKENBERG: Was Sauber in 24 Rennen des Vorjahrs gelang, überbot Nico Hülkenberg beim ersten Versuch. Ganze vier Punkte hatte das schlechteste Team der Formel 1 in der vergangenen Saison gesammelt - nun sind es dank des Deutschen bereits deren sechs. "Deshalb haben wir ihn eingestellt", sagte Sauber-Berater Beat Zehnder bei Sky: "Er ist extrem ruhig im Auto. Er weiß, was er tut, wird nicht nervös." Vielleicht wird das Jahr 2025 doch gar nicht so schlimm für das künftige Audi-Team.
MERCEDES: Gemessen an der Tatsache, dass der neue Mercedes dazu neigt, die Reifen zu "kochen", waren die Plätze drei und vier von George Russell und Kimi Antonelli sehr gute Ergebnisse. Aber natürlich weiß Motorsportchef Toto Wolff, dass auf das Team noch viel Arbeit wartet. "Wir müssen einen besseren Job machen", sagte Wolff daher. Vor allem beim Reifenverschleiß seien Verbesserungen zwingend nötig, sonst sei die Konkurrenz zu schnell.