Skispringen

Betrugs-Skandal um falsche Anzüge: So geht es jetzt beim Skispringen weiter

Bei der Skisprung-WM in Norwegen haben sich die Gerüchte um die illegalen Anzüge bestätigt. Videos sollen die Norweger beim Manipulieren der Anzüge erwischt haben. Jetzt muss sich das Team der Norweger verantworten. Was ist die Folge des Skandals bei der Ski-WM?

Jan Eric Aalbu bei der Pressekonferenz
Credit: Imago
 

So einen Skandal hat es bei der Skisprung-WM noch nie gegeben: Seit einigen Tagen wurde in den Medien bereits spekuliert, Teams beschuldigten sich gegenseitig des Betrugs. Der Grund: Einige Anzüge sollen nicht regelkonform gewesen sein. Der Vorwurf von Wettbewerbsverzerrung stand im Raum. Aus den Spekulationen wurde nun bittere Realität.

Ein Journalist aus Polen postete Videos auf X, auf denen der norwegische Trainer Magnus Brevig das illegale Umnähen der Anzüge seiner Athleten begutachten soll. Jan Erik Aalbu, der Sportchef Norwegens, gab den Betrug seines Teams in einer Pressekonferenz daraufhin zu.

Magnus Brevig schaut bei der Manipulation der Anzüge zu
Magnus Brevig schaut bei der Manipulation der Anzüge zu
Credit: Imago
x/x

„Wir haben betrogen. Wir haben versucht, das System auszutricksen. Das ist inakzeptabel“, verkündete er am Samstag. Die Athleten selbst sollen vom Betrug nichts gewusst haben, beteuert der 61-Jährige. Er selbst soll laut eigener Aussage erst am Sonntagmorgen davon erfahren haben. Wie geht es jetzt weiter?

Skispringen: Was sind die Folgen der Manipulation?

Am Samstag wurden Marius Lindvik und Johann André Forfang vom letzten Wettbewerb der WM disqualifiziert. Forfang hätte auf der Großschanze Platz fünf belegt, Lindvik hätte Silber gewonnen. Seine Goldmedaille auf der Normalschanze darf der Norweger behalten. Die manipulierten Anzüge sollen laut Aalbu nur am Samstag zum Einsatz gekommen sein. Österreich, Slowenien und Polen sollen daraufhin eine Annullierung aller WM-Ergebnisse beantragt haben. Der Verband habe den Antrag abgelehnt.

Marius Lindvik nach der Disqualifizierung
Marius Lindvik nach der Disqualifizierung
Credit: Imago
x/x

Horst Hüttel, Sportdirektor des deutschen Teams, forderte: „Man soll das Ganze auf jeden Fall aufarbeiten. Ich würde mir wünschen, dass man sich mit den Verantwortlichen des nationalen Verbandes an einen Tisch setzt und alles lückenlos aufdeckt. Da sehe ich die FIS in einer gewissen Bringschuld.“ Der Weltverband scheint Hüttel ernst genommen zu haben.

Skispringen: Weltverband FIS ermittelt gegen Norweger

Die FIS untersucht den Fall aktuell: „Die unabhängige Ethik- und Compliance-Abteilung der FIS hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Umstände der Disqualifikation von drei norwegischen Athleten in zwei verschiedenen Wettbewerben zu klären“, heißt es in einer Stellungnahme. Die Norweger sollen vom Knie bis zum Schritt ein stabilisierendes Band eingenäht haben. Es bringt mehr Stabilität im Flug, lässt die Athleten weiter fliegen - und sorgt aktuell für einen der größten Wintersport-Skandale der Geschichte.



Mit dem Sports Illustrated-Chefredakteurs Newsletter erhalten Sie aktuelle Sport-News, Hintergründe und Interviews aus der NFL, der NBA, der Fußball-Bundesliga, der Formel 1 und vieles mehr.

NEWSLETTER ABONNIEREN 


Mehr Sport-News

Die NFL-Saison 2024/25 läuft bei verschiedenen Anbietern live im TV und Livestream. Welches NFL-Abo kostet wie viel? Wie viele NFL-Spiele laufen im Free-TV? Sportsillustrated.de hat alle Informationen für Euch, wo Ihr alle Spiele sehen könnt.

Der Spanier Lamine Yamal gilt als größtes Fußball-Versprechen der Zukunft. Der 16-Jährige bricht einen Rekord nach dem anderen. Beim FC Barcelona kann sich Trainer Hansi Flick freuen, so einen Spieler zu haben. Alles zu Karriere, Titel, Gehalt, Vermögen und Privates.

Zehn Jahre nach dem schweren Skiunfall von Michael Schumacher am 29. Dezember 2013 fragen sich alle Formel-1-Fans weiterhin, wie es ihrem Idol geht. Schumacher-Anwalt Felix Damm erklärt, warum es keine Nachrichten zum Gesundheitszustand von Schumi gibt.