Windsurfen

Big-Wave-Surfer Sebastian Steudtner: So ernährt sich ein Profisportler

Im Gespräch mit Sports Illustrated gibt der Big-Wave-Surfer Sebastian Steudtner spannende Einblicke in seine Ernährungsgewohnheiten. Der Freestyle-Weltmeister verrät uns sein Lieblingsrezept – und warum für ihn beim Surfen nicht nur der Sport zählt.

Der 39-jährige Big-Wave-Surfer lebt in Portugal. Er hält mit über 28 Metern den Rekord für die größte jemals gesurfte Welle.
Credit: PR

 

  • Sebastian Steudtner: So ernährt sich der Big-Wave-Surfer
  • Keto statt Cola: Fett als Energiequelle auf dem Wasser
  • Lieblingsgericht: Bratknödel nach österreichischem Familienrezept

 

Gutes Essen ist für mich der Treibstoff, damit ich als Sportler genügend Oktan im Tank habe. Meine Mutter hat von klein auf auf meine Ernährung geachtet, das Thema war ihr immer wichtig. Ich hatte – wie ich im Nachhinein weiß – das Glück, dass es bei uns zu Hause kein ungesundes Essen wie Fast Food gab oder Softdrinks auf den Tisch kamen. Der Nachteil: Meine erste Cola durfte ich erst mit zwölf Jahren trinken. Damals hat mich das natürlich etwas geärgert. Aber jetzt weiß ich, wofür es gut war.

Am liebsten mochte ich früher Kartoffeln, in allen möglichen Variationen: Kartoffelbrei, Bratkartoffeln, Kartoffelsalat – alles, was mit Kartoffeln zu tun hat. Was mir, wie vielen Kindern, lange Zeit nicht schmeckte: Gemüse. Mittlerweile ist das anders, ich koche zum Beispiel gerne Brokkolisuppe, es kommen auch Linsen- und Blumenkohlsuppe auf den Tisch.

Während der Saison ernähre ich mich von viel Fleisch und Salat. Grundsätzlich richte ich meine Ernährung nach meiner sportlichen Betätigung aus. Wenn ich weiß, dass ich viel Energie auf dem Wasser brauche, versuche ich, rechtzeitig in den Keto-Zustand zu kommen. Das bedeutet, dass ich mehr Fleisch esse, um genügend Energie aus den Fetten zu ziehen. Dafür verzichte ich auf kohlenhydrathaltige Nahrung wie Brot, Nudeln oder Reis. Fleisch hat den Vorteil, dass ich lange Zeit stabile Energie auf dem Wasser habe und tagsüber nicht viel Nahrung zu mir nehmen muss, wenn ich auf den Wellen bin. Damit komme ich sehr gut klar.

Zum Frühstück esse ich – meine Mutter ist ja Österreicherin – am liebsten Tiroler Speck, dazu kommen eine Avocado und ein Ei. Wenn es schnell gehen muss, gibt es auch mal Erdnussbutter oder Nussmus. Mittags mache ich mir einen Salat mit Fetakäse oder Burrata. Wenn ich mit dem Surfen fertig bin, werfe ich meist meinen Grill an. Dann brate ich mir Picanha, das Schwanzstück vom Rind, das es in Brasilien überall gibt. Das Fleisch ist stark marmoriert und gibt mir sehr viel Energie.

Mein absolutes Lieblingsessen sind aber österreichische Bratknödel aus Hackfleisch und Wasserteig. Ich muss nur davon erzählen, schon läuft mir das Wasser im Mund zusammen.

Wenn ich früher mit meinem Board auf dem Wasser war, hatte ich oft Kohlenhydratpulver und Energieriegel dabei. Das hat mir aber nicht genug Power gegeben. Deshalb trinke ich diese Zucker-Elektrolyt-Mischungen nicht mehr und habe nur noch Wasser gemischt mit Himalaya-Salz, Honig oder Ingwer dabei. Auf Dinge wie Cola oder Fanta verzichte ich sowieso komplett – zu viel Zucker drin. Wenn ich Kaffee trinke, dann immer schwarz. Die einzige Süßigkeit, die ich mir ab und zu einmal gönne, ist ein Eis. Aber eher selten, denn mein Sport steht über allem. Ich will fit sein und Topleistungen bringen.

Einen strikten Ernährungsplan oder einen Ernährungsberater habe ich trotzdem nicht. Essen ist für mich auch Genuss. Und wenn ich Lust habe, gehe ich zum Italiener und hole mir eine Pizza.

Wenn ich Zeit habe, koche ich gerne selbst – oder meine Freundin kocht für mich, manchmal auch meine Mutter. Rezepte nutze ich nur selten, lieber schnappe ich mir alle möglichen Dinge, die mein Kühlschrank so hergibt, und kreiere etwas Neues. Da kommt oft das beste Essen heraus.

Brokkoli-Suppe

FÜR 4 PORTIONEN
DAUER: CA. 40 MIN.
PRO PORTION: CA. 210 KCAL

Brokkoli-Suppe
Brokkoli-Suppe
Credit: Lara Kinnman mit MIDJOURNEY
x/x

Zutaten

  • 1 EL Olivenöl oder Butter
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 500 g Brokkoli
  • 800 ml Gemüsebrühe
  • 200 ml Sahne
  • 1 Prise Salz, Pfeffer & Muskatnuss

Zubereitung

Öl oder Butter in einem großen Topf erhitzen. Zwiebel und Knoblauch fein hacken und glasig anbraten. Brokkoli in Röschen zerteilen, zugeben und kurz mitdünsten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen und 10–15 Minuten köcheln lassen, bis der Brokkoli weich ist. Topf vom Herd nehmen. Nach Wunsch ein paar Brokkoliröschen zum Garnieren entnehmen. Rest cremig pürieren, Sahne einrühren, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Kurz erhitzen – und mit den Röschen servieren.



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