Para-Leichtathlet Léon Schäfer: "Sollten anfangen uns gegenseitig mehr zuzuhören"
- Léon Schäfer: "Ich möchte den paralympischen Sport vorantreiben"
- Knochenkrebs bei Schäfer zerstört Traum vom Profifußball
- Schäfer betont den Wunsch, Inklusion mehr zu leben
Im Rahmen der Paralympics fand in Paris das "Coach the Dream: Future of Youth Sport Summit" statt. Nike versammelte dort zahlreiche Partner und Experten, um die Zukunft des inklusiven Jugend- und Coachingsports zu besprechen.
Sports Illustrated hate die Gelegenheit, ein Interview mit Paralympics-Athlet Leon Schäfer zu führen. Die Erkenntnisse aus dem Gipfel sollen dazu beitragen, inklusive Sportinitiativen und Karriereprogramme wie "GameOn" zu fördern, die Athleten unterstützen.
Sports Illustrated: Léon, können Sie uns etwas über Ihre persönliche Reise erzählen? Was hat Ihnen am meisten geholfen, Ihre paralympischen Träume zu verwirklichen?
Léon Schäfer: In erster Linie hat mir der Glaube an mich selbst geholfen. Der Glaube daran, dass ich in diesem Sport groß werden und viel erreichen kann. Dann natürlich auch ein Umfeld, was mich unterstützt und diesen Glauben teilt. Die richtigen Trainingsmöglichkeiten, andere Athleten, aus denen ich Inspiration ziehe, Trainingslager in unterschiedlichsten Ländern. Das sind für mich ausschlaggebende Dinge, die mir helfen.
Sports Illustrated: Wie erleben Sie die Rolle von Nike in der Förderung von Inklusion im Sport?
Schäfer: Ich denke Nike spielt als große Sportmarke eine enorm wichtige Rolle in der Förderung von Inklusion. Die Welt schaut auf Nike und durch die unterschiedlichsten Kampagnen, in denen diese thematisiert wird, gehen sie mit gutem Beispiel voran und zeigen wie wir alle gemeinsam daran arbeiten, Inklusion zu leben und ein Gleichheit zu schaffen.
Sports Illustrated: Wie tragen lokalen Initiativen dazu bei, den Sport für alle zugänglicher zu machen?
Schäfer: Sport verbindet und Initiativen, die den Zugang für alle ermöglichen, bieten Chancen sich auszutauschen und zusammen zu wachsen und zu lernen.
Sports Illustrated: Welche Herausforderungen sehen Sie noch, wenn es darum geht, Inklusion im Sport zu verbessern?
Schäfer: Veraltete Strukturen, die klare Trennung schaffen. Ich denke, dass es uns grundlegend an Verständnis unter- und füreinander mangelt. Wenn wir anfangen uns gegenseitig mehr zuzuhören und gleichzeitig versuchen zu verstehen, merken wir oft, dass wir uns ähnlicher sind als wir vorerst meinen. So können wir zumindest versuchen gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um uns gegenseitig mehr zu integrieren.
Sports Illustrated: Welche spezifischen Aspekte des Coachings waren für Sie entscheidend, um Ihr volles Potenzial als Athlet zu entfalten?
Schäfer: Die Frage fällt mir schwer zu beantworten, da ich nicht denke, dass ich bislang an dem Punkt war oder bin, mein volles Potenzial entfaltet zu haben.
Sports Illustrated: Welche Vision haben Sie für die Zukunft des inklusiven Sports?
Schäfer: Letztendlich erhoffe ich mir mehr und mehr Normalität. Das es immer weniger darum geht, über Inklusion zu sprechen, sondern sie einfach gelebt wird.
Sports Illustrated: Welche persönlichen Ziele haben Sie sich gesetzt?
Schäfer: Ich möchte den paralympischen Sport weiter vorantreiben, indem ich mehr Sichtbarkeit schaffe. Vor allem Kids und Jugendliche inspirieren und Möglichkeiten aufzeigen. Letztendlich dazu beitragen, dass wir als Gesellschaft mehr Verständnis und Akzeptanz füreinander haben.
Zur Person: Léon Schäfer ist einer der besten Para-Sprinter in Deutschland. Als Jugendlicher spielte er als Zwölfjähriger Fußball am DFB-Stützpunkt Bremen. Im Jahr 2010 wurde bei Schäfer Knochenkrebs festgestellt und ihm musste der rechte Unterschenkel samt Knie amputiert werden.
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