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Olympia-Attentat 1972: Angehörige der Opfer bleiben Gedenkveranstaltung fern

Die Angehörigen der Opfer des Olympia-Attentates von 1972 werden der Gedenkveranstaltung am 5. September fernbleiben. Grund ist die anhaltende Uneinigkeit über Entschädigungszahlungen an die Hinterbliebenen.

Credit: Imago
  • Angehörige der Opfer des Olympia-Attentates 1972 werden Gedenkveranstaltung fernbleiben
  • Grund ist Uneinigkeit über Entschädigungszahlungen der Bundesregierung
  • Hinterbliebenen-Sprecherin Spitzer nennt aufgerufene Summe "beleidigend"

Wie Spiegel und Süddeutsche Zeitung heute berichteten, werden die 34 Hinterbliebenen des Olympia-Attentates von 1972 der Gedenkveranstaltung, die anlässlich des 50. Jahrestages des Mordanschlags am 5. September stattfindet, fernbleiben.

"Haben gehört, dass Deutschland sein Angebot nicht erhöhen wird."

Grund dafür sei die weiterhin ungeklärte Frage der Entschädigungszahlungen an Angehörige. Ankie Spitzer, Witwe des 1972 ermordeten israelischen Fechttrainers André Spitzer, wird im Spiegel unter anderem mit den Worten zitiert: "Wir haben vom Büro des israelischen Präsidenten gehört, dass Deutschland sein Angebot nicht erhöhen wird. Deshalb haben wir schließlich entschieden, nicht zu der Zeremonie nach München zu kommen."

Vor kurzem hatte die Bundesriegierung bereits angekündigt, in Folge einer "Neubewertung" der Geschehnisse von vor einem halben Jahrhundert, den Opfern erneut eine Entschädigung zahlen zu wollen. Dabei allerdings keine konkrete Summe genannt. 

Hinterbliebene der Opfer von 1972 sollen insgesamt 10 Millionen Euro erhalten – abzüglich vorheriger Zahlungen

Laut der Hinterbliebenen soll es sich dabei um eine Gesamtsumme von 10 Millionen Euro handeln – allerdings abzüglich zweier Zahlungen aus den Jahren 1972 und 2002, wobei es sich wohl um 3,2 Millionen D-Mark, bzw 3,07 Millionen Euro handelte. 2002 kamen, so die SZ, nach Abzug von Anwalts- und Gerichtskosten bei jedem der 34 Empfänger jedoch weniger als 30 000 Euro an.

Hinterbliebenen-Sprecherin Spitzer hatte die zuletzt von der Bundesregierung aufgerufene Summe laut Spiegel bereits als "beleidigend" bezeichnet.

Attentat von 1972 ist noch immer nicht lückenlos aufgeklärt

Bei dem Anschlag eines palästinensischen Terrorkommandos am 5. und 6. September 1972 kamen elf Mitglieder der israelischen Olympia-Mannschaft (Betreuer und Athleten) und ein deutscher Polizist ums Leben. Zwei Athleten wurden bereits im Olympiadorf ermordet, die anderen Opfer verloren ihr Leben am Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck, wo vergeblich – und, wie sich später herausstellte, auch dilettantisch – versucht wurde, die Geiseln aus der Gewalt der Terroristen zu berfreien.

Auch 2022 ist das Attentat noch nicht lückenlos aufgeklärt. Die neue Bundesregierung entschied deshalb nun, eine Historiker-Kommission mit der kompletten Aufklärung der Geschehnisse zu beauftragen.

Ob auch Israels Staatspräsident Isaac Herzog der Gedenkveranstaltung fernbleiben wird, ist bislang noch unklar.

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