Leichtathletik

Schickes Silbertablett: Darum gibt's für NYC-Marathon-Sieger einen Teller

Der New-York-Marathon lockt jährlich 50.000 Teilnehmer in den "Big Apple" und gilt als eines der größten Lauf-Events der Welt. Sports Illustrated wirft im Trophy Check einen Blick auf die Geschichte der Samuel-Rudin-Trophy. 

Hellen Obiri aus Kenia, Sheila Chepkirui aus Kenia und Vivian Cheruiyot aus Kenia posieren mit ihren Auszeichnungen, nachdem sie die ersten drei Plätze in der Professional Women’s Open Division beim TCS New York City Marathon 2024 am 3. November 2024 in New York City belegt haben.
Credit: Getty Images

Nach New York zu ziehen, lässt niemanden kalt. Man kann so viele Filme oder Fotos gesehen haben, wie man will: Wenn man sich tatsächlich zum ersten Mal in den Hochhausschluchten von Manhattan den Hals verrenkt oder von Brooklyn aus die Freiheitsstatue bestaunt, sind das Eindrücke, die man nie mehr vergisst.

So ging es auch dem niederländischen Maler Piet Mondrian, der von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert wurde und 1940 ins New Yorker Exil ging. Waren seine Arbeiten aus Europa strenge, asketische Kompositionen aus rechten Winkeln und Farbflächen in Schwarz,Weiß, Blau, Gelb und Rot, fingen Mondrians Linien in den USA an zu tanzen.

Samuel-Rudin-Trophy beim NYC-Marathon

Besonders deutlich wird das in seinem Werk „Broadway Boogie Woogie“ (1943), das sich heute in der Sammlung des MoMA befindet. Das kleinteilige Gemälde lässt sich als eine Hommage an das dynamische Straßenraster der niemals schlafenden Stadt lesen, auf dem Autos und Menschen als winzige bunte Quadrate durcheinanderwuseln.

In dieser Luftaufnahme laufen die Teilnehmer des TCS New York City Marathon 2024 über die Verrazzano-Narrows-Brücke, während sie am 3. November 2024 in New York City im Wettkampf sind.
New York Marathon 2024
Credit: Getty Images
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Jedes Jahr am ersten Sonntag im November wird es auf den Straßen des Big Apple noch ein bisschen voller als sonst. Dann bevölkern die rund 50.000 Teilnehmer des New York City Marathon die Stadt. Wie viele davon etwas mit Piet Mondrians Kunst anfangen können, ist nicht überliefert.

Doch spätestens die Trophäe für die Sieger des 42,195-Kilometer-Rennens verbindet die Sport-Pilger mit dem Exil-Künstler. Seit 1984 wird nämlich die Samuel Rudin Trophy vergeben: ein Silberteller, der nach dem Investor, Langstreckenläufer und Marathon-Sponsor Samuel Rudin (1896–1975) benannt ist.

Gefertigt wird das Tablett vom Juwelier Tiffany & Co., der eine filigrane Zeichnung der Laufstrecke durch alle fünf New Yorker Boroughs auf die Oberfläche ätzt. Hier entsteht ein dynamisches, abstraktes Raster aus Linien und Flächen, das an Mondrians „Boogie Woogie“-Bild erinnert.

Paul Tergat (Kenia) gewinnt den New York City Marathon 2005 und präsentiert die - Samuel Rudin Trophy - bei der Siegerehrung
Paul Tergat (Kenia)
Credit: Imago
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Eine passende Assoziation, da die meisten Marathonläufer von New York genauso elektrisiert sein dürften wie der Künstler. Auch die Trophäe des legendären Laufs ist mit ihrer filigranen und spielerischen Gravur eine besonders ästhetische.Sogar der Apfel aus dem Spitznamen New Yorks darf nicht fehlen.

Angesichts der enormen Ausdauerleistung, die zu seinem Gewinn nötig ist, wirkt der Preis mit seinen 30,5 Zentimetern Durchmesser recht bescheiden. Man könnte auch einwenden, dass er perfekt an die Bedürfnisse erschöpfter Sieger angepasst ist. So ein Tellerchen lässt sich auch mit 42 Kilometern in den Knochen beglückt in den New Yorker Himmel recken.



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