Luke Littler: Darum ist der 17-Jährige der beste Darts-Spieler der Welt
- Luke Littler: Darum ist er der aktuell beste Darts-Spieler der Welt
- Die Erfolgsgeheimnisse von Darts-Star Luke Littler
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Es hatte eine gewisse Komik, das WM-Viertelfinale zwischen Luke Littler und seinem Kontrahenten Nathan Aspinal, immerhin mehrfacher Premier-League-Teilnehmer und die aktuelle Nummer zwölf der Weltrangliste, zu verfolgen.
Mehrfach konnte sich Aspinall das Lachen nicht verkneifen, wenn sein erst 17-jähriges Gegenüber mal wieder ein absurdes Finish ins Board hämmerte oder eine seiner 15 180er warf, die Littler so kinderleicht aussehen lässt, wie kaum ein anderer.
Aspinall selbst lieferte mit einem 96er Average und elf geworfenen 180ern ein durchaus ansprechendes Match ab, wirkte aber beim 2:5 zu jedem Zeitpunkt des Spieles chancenlos. So blieb ihm nichts anderes übrig, als hin und wieder über die unglaubliche Qualität seines Gegenübers zu lächeln – und ihm am Ende zum Halbfinal-Einzug zu gratulieren.
Nach der Finalteilnahme im vergangenen Jahr – wohlgemerkt Littlers WM-Debüt – scheint es aktuell keinen Spieler zu geben, der den Superstar daran hindern kann, sich zum jüngsten Weltmeister der Darts-Geschichte zu küren. In drei seiner vier Matches bei dieser WM lag Littlers Average bei über 100 Punkten – ein Weltklasse-Wert. Auch seine 51 180er im Turnierverlauf markieren den diesjährigen WM-Bestwert.
Zudem bewies Littler einmal mehr, wie abgezockt er trotz seines jungen Alters ist. So steigerte er sich im Turnierverlauf von Spiel zu Spiel, behielt im Achtelfinale gegen den erfahrenen Ryan Jocy die Nerven, als er in den Entscheidungssatz musste und lieferte pünktlich zum Viertelfinale mit dem formstarken Aspinall seine beste Turnierleistung ab. All diese Aspekte verdeutlichen eins: Luke Littler ist der aktuell beste Darts-Spieler der Welt. Sports Illustrated erklärt, warum er nahezu unbesiegbar scheint.
Luke Littler: Was ist sein Trainingsgeheimnis?
Wer glaubt, Littler würde, wie in der Branche üblich, täglich stundenlang am Trainings-Board stehen, um auf der Bühne seine beste Leistung abrufen zu können, liegt gehörig daneben. Die Wahrheit ist, dass Littler kaum trainiert – und schlichtweg ein Naturtalent ist. Wie bereits mehrere Kontrahenten bestätigten, trainiert Littler lediglich 20 bis 30 Minuten am Tag, unabhängig davon, ob vor oder während eines Turniers. Wie das Ausnahmetalent erzählt, wird es ihm langweilig, wenn er allein Darts spielt, weshalb er so wenig wie möglich trainiere.
Seine Freizeit verbringt er stattdessen damit, auf verschiedenen Spielkonsolen zu zocken. Littler ist bekennender Fan der Fußball-Simulation „EA Sports FC“, welche er häufig auf seiner X-Box spielt. Ein Großteil seines Preisgeldes für den WM-Finaleinzug im vergangenen Jahr steckte Littler laut eigener Aussage in das Konsolenspiel. Zudem darf für Littler bei Turnieren auch seine Nintendo Switch nicht fehlen. Im Interview nach dem Viertelfinale gegen Aspinall erzählte er, dass er, weil er eben nicht trainiere, kein Fan von freien Tagen sei und die Zeit bis zu seinem Halbfinale gegen Stephen Bunting damit verbringe, auf seiner Nintendo Switch zu spielen.
Luke Littler: Welche Rolle spielen seine Eltern?
Littlers Familie ist sein größter Halt und bei wichtigen Turnieren stets an seiner Seite. Abseits der Kameras und der Darts-Tour führt Familie Littler allerdings ein bodenständiges Leben im englischen Warrington. Während Vater Anthony als Taxifahrer arbeitet, verkauft Mutte Lisa Duftkerzen. Auch seine beiden älteren Geschwister Leon und Caitlyn stehen nicht in der Öffentlichkeit. Aus der Szene ist immer wieder zu hören, dass sich Littlers Eltern bemühen, ihn so gut es geht aus der öffentlichen Schusslinie zu nehmen und trotz des Hypes um seine Person versuchen, ihn am Boden zu halten.
Wie wichtig Littlers Eltern für ihn sind, wurde nach seinem Erstrundensieg bei der diesjährigen WM gegen Ryan Meikle deutlich. Während des Matches wirkte der Darts-Star verkrampft und man konnte den Druck, den ihm die Öffentlichkeit, aber auch er sich selbst auf die Schultern legte, förmlich spüren. Als er den Matchdart verwandelte, rannte Littler von der Bühne, warf sich seiner Mutter um den Hals und weinte. Es sind Momente wie diese, die zeigen, dass hinter dem Darts-Star eben auch ein erst 17-jähriger junger Mann steckt.
Luke Littler: Warum ist sein Spitzname „The Nuke“?
Littlers Spitzname passt perfekt zu der Wucht, mit der er vor etwa einem Jahr in die Darts-Welt eingeschlagen ist: Er nennt sich "The Nuke", was übersetzt "Die Atombombe" bedeutet. Wie Littler dem englischen Portal „Metro“ einst erzählte, hat der Spitzname nichts mit der Sprengkraft, Explosivität oder Geschwindigkeit seiner Pfeile zu tun.
„Wir saßen in einem Pub, ich und mein Vater. Ich war etwa 13 oder 14 Jahre alt. Ich hatte keinen Spitznamen und es passte einfach gut zu meinem richtigen Namen. Wir setzten uns hin und dachten: Luke, Luke, Luke, und dann kam uns Luke 'The Nuke' in den Sinn“, erklärte der Darts-Star. So steckt also hinter dem Spitznamen keine spezielle metaphorische Bedeutung, sondern ein simpler Reim auf Littlers Vornamen.
Luke Littler: Warum hat er sich von seiner Freundin getrennt?
Trotz seines geringen Trainingspensums steht für Littler seine Karriere an erster Stelle. Ein Beleg: Um sich voll auf den Sport konzentrieren zu können, trennte er sich in diesem Jahr von seiner ehemaligen Freundin Eloise Milburn, die ihn während der letzten WM noch tatkräftig von den Zuschauerplätzen aus unterstützt hatte.
Die Beziehung der beiden hielt rund zehn Monate. Aufgrund der vielen Reisen sei es für Littler schwer gewesen, viel Zeit mit Milburn zu verbringen, weshalb er sich dazu entschied, seinen vollen Fokus auf seine Karriere zu richten. Laut verschiedenen englischen Medien verkündete Littler Milburn die Trennung per Textnachricht – obwohl sie sich tags zuvor noch persönlich getroffen hatten.
Luke Littler: Weshalb hat er auf der Darts-Tour kaum Freunde?
Das Supertalent gilt auf der Tour als Einzelgänger. Doch, wie Viertelfinal-Gegner Aspinall in einem Interview erzählte, liegt das nicht an Littler selbst. Vielmehr seien viele seiner Kontrahenten neidisch auf den Erfolg und das Talent des jungen Engländers, weshalb sie sich ihm gegenüber im privaten Umgang nicht fair verhielten oder ihn sogar gänzlich mieden.
Aspinall selbst zählt zu den wenigen Freunden, die Littler auf der Tour hat. Da die beiden den gleichen Manager haben, sehe sich „The Asp“ laut eigener Aussage als eine Art großer Bruder im Darts und helfe Littler, wo er nur kann, um mit dem Hype um seine Person zurechtzukommen.
Abseits der Darts-Szene scheint Littler allerdings durchaus beliebt zu sein. So sind während seiner WM-Matches stets zahlreiche Freunde im Spielerbereich zu finden und auch mit einigen bekannten englischen Streamern und YouTubern verbringt Littler viel Zeit. Es scheint, als seien seine außergewöhnlichen Fähigkeiten am Board keine gute Vorrausetzung dafür, auf der von zahlreichen Egos geprägten Darts-Tour Freunde zu haben. Bestätigt Littler allerdings seine bisherigen Turnierleistungen und sichert sich am 3. Januar seinen ersten WM-Titel, dürfte ihm das vollkommen egal sein.
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