Manuel Neuer im Interview: "Gehe davon aus, dass es letzte WM für mich wird"
Inhalt
- Manuel Neuer exklusiv in der neuen Sports Illustrated
- Neuer: "Keine Angst davor, auszusprechen, dass wir Weltmeister werden wollen"
- Sports Illustrated mit Manuel Neuer und Leon Goretzka jetzt im Handel
München. Torhüter Manuel Neuer ist Deutschlands mächtigster Fußballer, Weltmeister 2014 und Kapitän der Mannschaft, die im November in Katar um den Titel spielt. Diese WM – seine vierte nach 2010, 2014 und 2018 – wird wohl seine letzte. Im Interview mit Sports Illustrated Deutschland sagt der 36-Jährige: "Man weiß nie, aber ich gehe davon aus, dass es die letzte WM für mich sein wird. Aber es muss nicht unbedingt so sein." Für das Turnier hat sich Neuer Großes vorgenommen: "Ich habe keine Angst davor, auszusprechen, dass wir Weltmeister werden wollen. Dass das viele Nationen wollen, ist uns klar. Vieles spielt eine Rolle, wir brauchen das richtige Momentum."
Zusammen mit seinem Teamkollegen Leon Goretzka hat Sports Illustrated den Nationaltorhüter exklusiv fotografiert.
Außerdem spricht Manuel Neuer in Sports Illustrated über …
Bundestrainer Hansi Flick: "Nach seiner Zeit (als Co-Trainer; Anm. d. Red.) bei der Nationalmannschaft hatten wir immer Kontakt und haben uns ausgetauscht, auch privat. Wichtig ist mir, dass man sich offen und ehrlich alles ins Gesicht sagen kann. Das mag ich sehr an ihm, dass ich kein Blatt vor den Mund nehmen muss, sondern ehrlich sein kann – auch wenn ich der Meinung bin, dass er etwas nicht so gut gemacht hat. Da gehe ich mit ihm nicht anders um als ich es mit einem Spieler tun würde, sondern kann meine Meinung einfach raushauen."
die "One Love"-Binde: "Die letzte EM fand ja während des Pride-Monats Juni statt – und innerhalb vieler europäischer Mannschaften haben wir entschieden, dass wir ein Zeichen setzen müssen. Wie im Achtelfinale gegen England, als wir uns gegenseitig unterstützt haben: Wir haben den Kniefall der Engländer mitgemacht, Harry Kane hat wie ich die Regenbogenbinde getragen. So ist die Idee durch die europäischen Nationalteams entstanden, dass wir auch in Katar gemeinsam Flagge zeigen. Wir wollen gebündelt diese Vielfalt und Freiheit demonstrieren. Wir verstecken uns mit „One Love“ nicht, auch wenn uns vorgeworfen wurde, dass es keine Regenbogenflagge ist. Wir treten noch geschlossener auf und zeigen nach außen das Wir-Gefühl, dass nicht nur eine Nation sich engagiert, sondern dass wir das zusammen tun.“
Katar-kritische Fragen vor Ort bei der WM: "Das Wichtigste ist, dass wir uns als meinungsstarke Spieler vor Ort in einem Interview nicht verstecken oder Angst haben. Jeder sollte seine Meinung äußern. Natürlich findet dort ein WM-Turnier statt, auf das sich jeder alle vier Jahre freut, das das Größte ist für einen Fußballer. Das sollte nicht zu kurz kommen. Wen wir in Katar sind, soll es in erster Linie um den Sport, die WM gehen. Aber dass irgendjemand von uns mundtot gemacht wird: Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei uns passieren wird."
die Frage, wie er das Turnier als Zuschauer verfolgen würde: "Das wäre sehr schwierig für mich, weil ich die Turniere, die ich als Fan erlebt habe, immer mit dem Sommer in Verbindung gebracht habe: Beim Public Viewing in Gelsenkirchen, draußen bei Freunden, beim Grillen. Es ist schwierig, sich vorzustellen, wie das im November und Dezember sein wird, mit Glühweinparty und Punsch oder beim Eisstockschießen … Wir hoffen aber, dass wir durch unser Spiel die Zuschauer catchen können und ein kleiner Hype entsteht."
In der Cover-Story spricht neben dem Nationaltorwart auch sein DFB-Teamkollege Leon Goretzka über die WM, die sportlichen Ziele, die Situation in Katar und aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Die kompletten Interviews mit beiden lesen Sie ab jetzt in der neuen Ausgabe von Sports Illustrated – HIER erhältlich.
Außerdem in der neuen Ausgabe: Das große Football-Special vor dem ersten Liga-Spiel der NFL in Deutschland, das im November in München stattfindet. Sports Illustrated erkundet die Anfänge des Footballs in Deutschland und macht eine Zeitreise – von den ersten Amerikanern, die in deutschen Kasernenhöfen spielten, bis zum TV-Hype der Gegenwart. Dazu: Eine Vorschau auf das Spiel der Bucs gegen die Seahawks mit einem Vergleich der Quarterbacks und Seahawks-Star Tyler Lockett im Interview. Außerdem: ein Porträt von Amon-Ra St. Brown, dem aktuell erfolgreichsten Deutschen in der NFL sowie ein Gespräch mit Uwe von Schamann, der als Kicker in den 1970-ern die NFL eroberte.
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