Pep Guardiola in der Krise: Das sind die Gründe für den Manchester-City-Absturz
- Fußball: Manchester City und Pep Guardiola stecken in Krise
- Das sind die Gründe für Niederlagen-Serie des Pep-Teams
- Entlassung? So könnte es mit Pep Guardiola weitergehen
Sieben Niederlagen in zehn Spielen. 2,3 Gegentore pro Spiel. Nur ein Sieg: Es wäre nicht weit hergeholt, jene Statistik mit spielschwachen, abstiegsbedrohten Mannschaften aus den Tabellenkellern der weltweiten Fußballligen in Verbindung zu bringen.
Wie aber bereits anhand der Überschrift dieses Textes erkennbar ist, handelt es sich bei den düsteren Zahlen nicht um den VfL Osnabrück (der als Letzter der 3. Liga übrigens eine bessere Punktausbeute in den letzten zehn Spielen vorweist). Vielmehr ist es das phasenweise unschlagbar geltende, mit einem jahrelangen Abonnement auf den Meistertitel ausgestattete Manchester City von Pep Guardiola.
Der Trainer, der als der beste der Neuzeit gilt, erlebt aktuell den persönlichen Super-GAU. Mit einer vergleichbaren sportlichen Krise war der spanische Erfolgscoach bislang noch nie konfrontiert gewesen. Doch was sind die Gründe für die Krise von Manchester City und Guardiola?
Pep-Krise: Verletzungspech von Rodri und Co.
Der offensichtlichste Grund für die schwarze Serie wird bereits deutlich, blickt man auf die Verletztenliste der Citizens. Prominentestes Beispiel: Rodri. Der Ballon d'Or-Gewinner 2024 und als Anker der wichtigste Spieler im City-System fehlt seit Ende September aufgrund einer schweren Knieverletzung – und wird diese Saison nicht mehr spielen.
Neben dem Rodri-Ausfall wiegen vor allem die zahlreichen Ausfälle in der Defensive schwer. Ruben Dias, Manuel Akanji und Nathan Ake fehlen regelmäßig, Guardiola muss sich in der Verteidigung ständig neu erfinden und nahezu jedes Spiel eine neu formierte Abwehrlinie aufstellen. Und: In der Offensive ist Kevin De Bruyne seit zahlreichen Verletzungen schon lange nicht mehr der konstant abliefernde Spieler, der er einmal war.
Pep-Krise: Extrem schwache Defensive
Allein die Anzahl der Gegentore in den letzten zehn Spielen, macht klar, wie anfällig die Defensive der Skyblues aktuell ist. Grund dafür ist einerseits die bereits thematisierte Abwehr-Rochade.
Andererseits scheinen auch Guardiola und sein Trainer-Team dafür verantwortlich zu sein. Wie "The Athletic" aufschlüsselte, positioniert sich die City-Abwehrreihe im Durchschnitt in dieser Saison so hoch wie noch nie seit Guardiolas Amsantritt 2016. Dabei ist gerade die Konteranfälligkeit aktuell eine der wohl größten Schwächen des Serienmeisters.
Pep-Krise: Satte, unachtsame Spieler
Zuletzt scheint sich auch bei der sonst so ehrgeizigen City-Mannschaft ein bekannter Effekt der Sportwelt einzustellen: Eine gewisse Sättigung. Sechs Meistertitel in acht Jahren, das Triple in der Saison 2022/23, zahlreiche Rekorde. Mit dem Gewinn der Champions League wurde eines der primären Ziele, das mit der Verpflichtung von Guardiola angegangen werden sollte, erreicht. Spieler wie De Bruyne, Ilkay Gündogan oder Kyle Walker erreichten während den letzten Saisons ihren Höhepunkt und schieben sich mittlerweile in Altersgegenden von Mitte 30.
Zahlreiche Unkonzentrertheiten und phasenweise lethargische, blutleere Auftritte lassen den Schluss naheliegen, dass diese City-Mannschaft nach all den Spielen und Erfolgen schlicht und ergreifend müde und satt ist. Das ist offenbar auch den City-Verantwortlichen klar, die Berichten zufolge bereits einen Umbruch für 2025 geplant haben. Was das im Umkehrschluss bedeutet, sagte Guardiola selbst: "Das ist eine Saison des Leidens."
Manchester City in der Krise: Wird Pep Guardiola entlassen?
Was bedeutet die Krise also für Guardiola? Könnte der Star-Trainer vielleicht sogar entlassen werden? Trotz der Ergebniskrise wirkt dieses Szenario aktuell als äußerst unwahrscheinlich. Erst im November verlängerte der Katalane seinen auslaufenden Vertrag bis zum Sommer 2027 und versicherte seinen Ehrgeiz, die Mannschaft wieder aus dem Tal holen zu wollen. Auch die sportliche Führung steht hinter dem 53-Jährigen, der den Umbruch im nächsten Sommer verantworten und gestalten soll. Eine Entlassung ist ob der Erfolge in den letzten Jahren nahezu undenkbar.
Eines ist aber klar: Nach Manchester City will Pep Guardiola keinen anderen Verein mehr übernehmen – von einer Zukunft als Nationaltrainer ist der ehemalige Bayern-Trainer aber nicht abgeneigt. Das verriet Guardiola nach seiner Vertragsverlängerung in einem Interview mit dem spanischen Starkoch Dani Garcia: „Ich fühle, dass es genug ist. Ich werde aufhören. Ich werde kein anderes Team übernehmen.“
Gelingt es dem Spanier in naher Zukunft weiterhin nicht, City wieder in die Erfolgsspur zu bringen, wäre wohl am wahrscheinlichsten, dass er selbst zurücktreten könnte. Im Moment ist das jedoch nur Spekulation. Und: Wer Guardiola kennt, weiß, dass diese Krise seinen Ehrgeiz nur noch verstärkt.
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