FUSSBALL-WM 2022

Fußball-WM 2022: Extreme Nachspielzeiten! Darum lässt die FIFA jetzt so lange spielen

Bei der WM 2022 in Katar gibt es außergewöhnlich lange Nachspielzeiten - die bereits früh im Turnier historische Rekorde brechen. Dafür gibt es auch einen klaren Grund, wie Schiedsrichter-Boss Pierluigi Collina erklärt. Die FIFA will ein Zeichen setzen.

Schiedsrichter sind bei der WM 2022 in Katar zu längeren Nachspielzeiten angehalten
Credit: EPA

Bei der Fußball-WM 2022 sorgen die extrem langen Nachspielzeiten für Verwunderung bei den Zuschauern. Fast jedes Spiel werden zehn Minuten oder länger nachgespielt. Aus einem einfachen Grund, denn die FIFA will mit den längeren Nachspielzeiten ein Zeichen setzen.

"Man möchte die Netto-Spielzeit auf 60 Minuten heben. Bei der letzten WM waren es 57 Minuten und das war der FIFA zu wenig. Deswegen ist die Vorgabe, wenn etwas länger als 15 Sekunden dauert, dann kommt das on Top. Ich finde diese Nachspielzeit auch grenzwertig", erklärt Schiedsrichter Patrick Ittrich bei MagentaTV.

Gleich 24 Minuten gab's beim zweiten WM-Spiel in Katar zwischen England und dem Iran oben drauf. Das spektakuläre 6:2 der "Three Lions" war damit die längste Nachspielzeit bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Eine längere Nachspielzeit gab es seit der Datenerfassung 1966 noch nie.

WM 2022: Rekord bei Nachspielzeit im England-Spiel

Die insgesamt 13:08 Minuten im zweiten Durchgang beim Auftaktsieg der Engländer wurden sogar durch die 14:08 Minuten in der ersten Hälfte überboten. Rekord!

Zwar wurde die lange Nachspielzeit in Halbzeit eins noch durch eine langwierige Verletzungs- und Behandlungspause des iranischen Torhüters Ali Beiranvand beeinflusst, trotzdem bekamen aber auch die anderen WM-Spiele bemerkenswert viel Zuschlag.

Pierluigi Collina kündigt "neun Minuten" Nachspielzeit an

Bereits vor Beginn der WM hatte der ehemalige Referee und aktueller Chef der FIFA-Schiedsrichter-Kommission Pierluigi Collina angekündigt, dass er "sieben, acht, neun Minuten Nachspielzeit" erwarte. Der Grund: "Wir wollen nicht, dass es in einer Halbzeit nur 42 oder 43 Minuten aktives Spiel gibt, das ist nicht akzeptabel."

 

Unterbrechungen durch Verletzungen oder Auswechslungen sollen somit noch rigoroser nachgespielt werden. "Stellen Sie sich ein Spiel vor, in dem drei Treffer erzielt werden", erklärte Collina. "Ein Torjubel dauert normalerweise eine bis anderthalb Minuten, bei drei Toren verliert man also fünf oder sechs Minuten."

Collina: Durch Nachspielzeit soll "Spektakel" geboten werden

Deswegen würden die Schiedsrichter "sehr sorgfältig kalkulieren und versuchen, die Zeit auszugleichen, die durch Zwischenfälle verloren geht", so Collina. "Ziel ist, den Zuschauern das größtmögliche Spektakel zu bieten." 

 


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