Wück im Glück: Debüt-Sieg in Wembley

Christian Wück hat bei seinem traumhaften Bundestrainer-Einstand sofort einen Prestigesieg auf dem heiligen Rasen von Wembley gefeiert. Die deutschen Fußballerinnen gewannen die atemlose Neuauflage des EM-Finals von 2022 gegen den Vize-Weltmeister England verdient mit 4:3 (3:2), von Setzrissen nach dem großen Umbruch war auch dank zweier Tore der neuen Kapitänin Giulia Gwinn kaum eine Spur. 

Giulia Gwinn jubelt nach ihrem zweiten Tor
Credit:

www.imago-images.de, SID, IMAGO/Anthony Hanc/Shutterstock

Wück blickte in den Himmel, als vor dem Anpfiff ein Feuerwerk die legendäre Londoner Fußball-Kathedrale erleuchtete. Auf den ersten Knalleffekt musste er vor 47.967 Fans nicht lange warten: Schon nach zwei Minuten bekam seine Mannschaft durch einen Abspielfehler der englischen Kapitänin Leah Williamson einen Foulelfmeter quasi geschenkt - Gwinn verwandelte sicher (4.) unten links. 

Damit hatte sich auch Wücks erste Personalentscheidung früh ausgezahlt. Denn Debütantin Giovanna Hoffmann (RB Leipzig), die den Pass auf die gefoulte Linda Dallmann spielte, hatte der Bundestrainer nach den kurzfristigen Sturm-Ausfällen von Lea Schüller und Laura Freigang mehr oder weniger aus der Not aufgestellt. Später gab Hoffmann auch noch ihren ersten Assist.

Wück im Glück - das setzte sich im Kampf um die EM-Revanche an selber Stelle (1:2 n.V.) zunächst fort und fort und fort. Dem vermeintlichen 1:1 durch Alessia Russo (10.) ging eine Abseitsstellung voraus, es zählte nicht. Dann spielte Klara Bühl einen präzisen Seitenwechsel auf Gwinn, die aus 14 Metern an den Innenpfosten und zum 0:2 einschoss (11.). 

Es blieb hochklassig und spektakulär, unmittelbar folgte ein englischer Pfostentreffer durch Russo (13.): Der Nachfolger von Horst Hrubesch erlebte wahrlich keine ruhigen ersten Bundestrainer-Minuten, aber erfolgreiche. Der 51-Jährige lief trotzdem immer wieder durch seine Coaching-Zone und monierte einfache Ballverluste, DFB-Präsident Bernd Neuendorf sah es auf der Tribüne mit Vergnügen.