"Diese Wertung, die das Sportgericht jetzt vorgenommen hat, ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen", schimpfte Zingler. Der DFB-Kontrollausschuss mit Anton Nachreiner an der Spitze habe "mal wieder ein politisches Exempel statuieren" wollen: "Er wollte ein Urteil erzwingen, um die Gewalt auf den Rängen zu bekämpfen. Da wird auch gerne mal ein Schiedsrichter geopfert."
Der DFB ließ den SID wissen, dass er "die Worte von Herrn Zingler zur Kenntnis genommen" habe. Doch weder der Verband noch Nachreiner wollten die Vorwürfe kommentieren. Heidenheims Boss Holger Sanwald stimmte seinem Union-Kollegen zu. "Ich kann mit dem Urteil nichts anfangen und es nicht nachvollziehen, ich bewerte es als falsch", sagte er bei Sky: "Was der VfL Bochum da macht, ist ein Stück weit nach dem letzten Strohhalm greifen." Man erwäge juristische Schritte.
Die ebenfalls im Abstiegskampf betroffenen Kieler hielten sich dagegen bedeckt. "Davon habe ich noch nichts gehört", sagte Geschäftsführer Carsten Wehlmann nach der Partie beim SC Freiburg (2:3) bei Sky auf die Frage, ob Holstein wie Heidenheim möglicherweise juristisch aktiv werden möchte: "Wenn das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, werden wir es auch nicht kommentieren. Wir gucken auf uns und das, was wir beeinflussen können."
Andreas Bornemann kann Zingler verstehen. "Die Tatsache, dass Union in die Berufung geht, ist für mich völlig nachvollziehbar", sagte der Geschäftsführer Sport des FC St. Pauli dem SID: "Es ist immer die Frage, wie sehr war die Schwächung durch den Ausfall des Torhüters dann tatsächlich auch maßgeblich und ausschlaggebend für den Ausgang des Spiels."