Stiller und Millot glänzen: Stuttgart schreibt mit Pokalsieg "Geschichte"

Als Kapitän Atakan Karazor um 22.21 Uhr den goldenen DFB-Pokal in den Berliner Nachthimmel stemmte, kannte der Jubel beim VfB Stuttgart keine Grenzen mehr. "Heute werden wir auf gar keinen Fall ins Bett gehen. Ausgeschlossen", sagte Vorstandschef Alexander Wehrle beseelt nach dem 4:2 (3:0) gegen Arminia Bielefeld und gab den Startschuss zu einer rauschenden Partynacht. Wenig später ertönte der unvermeidliche Queen-Song "We are the Champions" aus den Lautsprechern des in Rot erstrahlenden Olympiastadions.

Stuttgart jubelte bereits in Halbzeit eins dreimal
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Durch den Sieg in einem lange Zeit einseitigen Finale ging der Pokal zum vierten Mal in der Historie an den VfB. Neu-Nationalstürmer Nick Woltemade (15.), Doppelpacker Enzo Millot (22./66.) und Deniz Undav (28.) trafen für die Stuttgarter im ausverkauften Berliner Olympiastadion. "Wir haben Geschichte geschrieben. Es ist lange her, dass der VfB einen Titel geholt hat", sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß. Den Pokal hatte Stuttgart zuletzt 1997 gewonnen.

Entsprechend groß war die Erleichterung. "Ich bin fix und fertig. Die Emotionen kommen hoch. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, hier gerade mit unseren Fans zu feiern. Das ist das schönste Gefühl, das man haben kann, glaube ich. Ich bin überwältigt", sagte der Stuttgarter Maximilian Mittelstädt im ZDF.

Für Außenseiter Bielefeld kamen der Treffer von Julian Kania (82.) und das Eigentor von Josha Vagnoman (85.) zu spät. Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel lobte sein Team dennoch: "Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft. Wir haben alles gegeben und nie aufgegeben. Wir haben ein mutiges Fußball-Spiel gemacht."

Der Sieg der Schwaben war indes verdient. Der VfB feierte damit seinen ersten Titel seit der Meisterschaft 2007 und löste das Ticket für die Europa League, während Bielefelds Traum vom größten Erfolg der 120-jährigen Vereinsgeschichte nach den Heldentaten aus den vorigen Runden platzte.