Slapstick und Super-Tor: BVB kämpft sich ins Viertelfinale

Erst ein Slapstick-Gegentor, dann ein heißer Fight mit Happy End: Borussia Dortmund hat sich in ansonsten trostlosen Wochen zwei Fußball-Feste gegen den FC Barcelona erspielt. Der BVB gewann das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim OSC Lille am Mittwoch verdient mit 2:1 (0:1) - ein wichtiges Lebenszeichen nach zuletzt desolaten Leistungen. Der Abschied aus der Königsklasse für wahrscheinlich lange Zeit ist zumindest verschoben.

Der Jubel nach dem Ausgleich: Emre Can (Mitte)
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AFP, SID, FRANCOIS LO PRESTI

"Wir sind natürlich extrem erleichtert - weil es fürs Weiterkommen gereicht hat und weil wir auch eine richtig gute Leistung gezeigt haben", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl bei DAZN: "Dieser Sieg ist mehr als verdient."

Dabei schien es im zugigen Nordfrankreich einer dieser Tage mit Pleiten, Pech und Pannen zu werden. Niko Kovacs Defensiv-Ansatz mit drei nominellen Innenverteidigern war schnell wertlos, denn der BVB kassierte ein Tor wie ein Abziehbild seiner Seuchensaison: Karim Adeyemi vertändelte den Ball im Mittelfeld, Waldemar Anton und Pascal Groß liefen hinterher, Nico Schlotterbeck kam zu spät - und Torhüter Gregor Kobel ließ den Ball nach einem Schuss von Jonathan David durch Finger und Beine flutschen (5.). Es war peinlich. 

Aber der BVB raffte sich danach auf, er vergab einige Großchancen recht kläglich, bis Emre Can per Elfmeter ausglich (54.). Der frühere Dortmunder Thomas Meunier hatte Serhou Guirassy im Strafraum berührt - es war maximal ein Kann-Elfmeter. Ein fulminanter Schuss von Maximilian Beier (65.) ließ die mitgereisten Fans schließlich ausrasten, auch wenn Barcelona als Gegner im April derzeit übergroß erscheint.

Vor der Oper, wo der große Glockenturm zur vollen Stunde "Freude schöner Götterfunken" spielt, hatten sich die BVB-Fans versammelt, um nach der jüngsten Augsburg-Pleite am Boden ihrer Biere Hoffnung zu finden. Den Belfried sahen sie später in der großen Choreografie auf der Osttribüne wieder.