Prozessauftakt: Ancelotti bestreitet Betrugsabsicht

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AFP, SID, Thomas COEX
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Ancelotti wird vorgeworfen, in den Jahren 2014 und 2015 seine Einkünfte aus Bildrechten und weiteren Einnahmequellen in Höhe von insgesamt über eine Million Euro mithilfe eines "verwirrenden" und "komplexen" Systems von Briefkastenfirmen vor den spanischen Steuerbehörden verborgen zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordert, den 65-Jährigen zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten sowie zu einer Geldstrafe von mehr als drei Millionen Euro zu verurteilen.
Ancelotti kam am Mittwochmorgen zusammen mit seinem Sohn Davide und seiner Frau Mariann Barrena McClay um kurz vor 10 Uhr am Obersten Gerichtshof in der spanischen Hauptstadt an, trug einen eleganten schwarzen Anzug, wirkte "entspannt" und war laut eigenen Aussagen "zuversichtlich", wie AFP-Reporter berichteten. Angesetzt ist die Verhandlung zunächst für zwei Tage.
"Ich habe volles Vertrauen in Recht und Gerechtigkeit und mache mir keine Sorgen. Ich freue mich darauf, meine Aussage zu machen", hatte Ancelotti im Vorfeld betont. Einem Gerichtsdokument aus dem Jahr 2023 zufolge, das die Nachrichtenagentur AFP vor einem Jahr einsehen konnte, gab Ancelotti die Tatsachen im Rahmen der Untersuchung zu.
Bei früheren Steuerstrafverfahren gegen prominente Angeklagte, etwa Lionel Messi (2016), Cristiano Ronaldo (2018) oder José Mourinho (2019), hatten sich diese bisweilen für schuldig erklärt und im Gegenzug eine mildere Strafe bekommen. "Alle Spieler machen das, Mourinho hatte das auch", sagte Ancelotti. Auch Xabi Alonso, derzeit Trainer von Bayer Leverkusen und möglicher Nachfolger von Ancelotti bei Real, war 2023 in einem ähnlichen Fall freigesprochen worden.