"Peinlich und unwürdig": BVB von furiosen Kielern überrumpelt

AFP, SID, Axel Heimken
Kiel (SID) Der fassungslose Kapitän Emre Can, Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton stellten sich gleich nach dem Schlusspfiff den wütenden BVB-Fans, die den weiten Weg in den hohen Norden auf sich genommen hatten und erneut bitter enttäuscht wurden. Als sich seine Spieler noch eine Standpauke anhören mussten, war der schwer angeschlagene Trainer Nuri Sahin längst in den Katakomben des Stadions verschwunden - und Lars Ricken fällte ein vernichtendes Urteil.
"Die erste Halbzeit war unwürdig", sagte der Sport-Geschäftsführer von Borussia Dortmund nach dem desaströsen 2:4 (0:3) bei Holstein Kiel im Sky-Interview: "In solchen Spielen ist es peinlich, beschämend und unwürdig, wie wir die schwarz-gelben Farben repräsentieren." Eine Diskussion um Sahin "brauchen wir gar nicht zu führen", sagte Ricken. Der Trainer stehe nicht zur Disposition.
Auch Can beteuerte: "Es liegt nicht am Trainer, wir Spieler sind dafür verantwortlich." Sahin und Co. hätten immer einen Matchplan, aber "wir kriegen es nicht hin. Wir können so nicht Fußball spielen", sagte er: "Das hat was mit Ehre zu tun. Bei allem Respekt vor Kiel."
Der Schlussspurt des BVB genügte nicht zum Unentschieden. In dieser Form droht Dortmund, die Champions-League-Plätze früh aus den Augen zu verlieren. Die Zweifel am sportlichen Kurs von Coach Sahin nehmen deutlich zu.