Netzer bei Ausstellung zu Tränen gerührt: "Geht tief"

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DFM/Stephan Schütze, DFM/Stephan Schütze, Stephan Schütze
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Bis Oktober läuft die Ausstellung über "den ersten Popstar des deutschen Fußballs", zur Eröffnung kamen zahlreiche Weggefährten wie Rainer Bonhof und Paul Breitner, aber auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Netzer reagierte gerührt, vor allem bei einem Kurzfilm über sein Leben. "Das hier, nach so langer Zeit, am Ende meines Lebens, das hat mich einfach umgehauen", sagt er. Er sei "froh" über die Dunkelheit während des Films gewesen.
Netzer, Weltmeisters von 1974, zweimal deutscher Meister mit Borussia Mönchengladbach, später bei Real Madrid unter Vertrag und dann Manager beim Hamburger SV, wurde auch von der anwesenden Prominenz ausgiebig gewürdigt. "Für mich persönlich war er eine Figur, mit der man sich als Heranwachsender in den Siebzigerjahren identifizieren konnte", sagte Neuendorf: "Natürlich über seine Art, Fußball zu spielen mit seinen genialen Pässen und dem zeremonienhaften Zurechtlegen des Balles, aber vor allem über das, was man in ihn hineinprojizieren konnte".
Auch Bonhof, der im DFB-Pokalfinale 1973 die Vorlage zu Netzers legendärem Siegtor nach Selbsteinwechslung gegeben hatte, war bewegt. "Ich weiß, wie Günter gestrickt ist. Das ist nicht so seine Welt, wenn man lobend über ihn spricht. Aber er hat das verdient. Er war ein Virtuose unter den normalen Geigern", sagte der heutige Präsident der Borussia.
Ähnlich äußerte sich Paul Breitner, der bei Real an Netzers Seite gespielt hatte. "Wenn Günter mal die eine oder andere Träne vergießt, weil er sich bei so viel Lob irgendwie ganz klein vorkommt, dann zeigt das alles. Es ist eine wirklich große Ehre", sagte Breitner.