Zur gleichen Zeit hatte Brych sein Debüt in der Bundesliga gegeben. Dementsprechend empfand der damals junge Schiedsrichter eine "solche Leere, ich wusste nicht, wie es mit unserer Zunft weitergeht." Nach dem Ende seiner Laufbahn würde der zweimalige Weltschiedsrichter nun gerne mit Hoyzer über die Wettmanipulation sprechen. "Ich kann nicht verstehen, wie er seine potenziell große Karriere auf diese Weise aufs Spiel gesetzt hat", sagte Brych.
Der promovierte Jurist aus München bereitet sich in der Regel akribisch auf seine Einsätze vor. "Nicht wie gewohnt" ging Brych in eine Partie, die ihm 2018 womöglich das WM-Finale in Russland kostete und ihn "in eine tiefe Krise stürzte".
Nach dem Vorrundenaus Deutschlands hätte er Finalschiedsrichter werden können. Durch einen nicht gegebenen Elfmeter für Serbien im Gruppenspiel mit der Schweiz geriet er massiv in die Kritik - der damalige serbische Trainer Mladen Krstajic wünschte den deutschen Referee gar vor das Kriegsverbrechertribunal. "Ich war unvorsichtig, kannte einige Spieler auf dem Feld nicht, das ist mir nie zuvor passiert", sagte Brych. Es blieb sein einziger Einsatz im Turnier.
Für seinen letzten Auftritt am 34. Bundesliga-Spieltag wünscht sich der sechsmalige DFB-Schiedsrichter des Jahres eine "Partie, in der es um nichts mehr geht. Denn ich will sie einfach nur genießen." Brych leitete seit 2004 bislang 356 Spiele in der Bundesliga und kam neben der WM in Russland auch 2014 in Brasilien zum Einsatz.