FIFA-Prozess: Freispruch für Blatter und Platini bestätigt

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AFP, SID, FABRICE COFFRINI
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"Ich bin erleichtert. Ich habe meine Ehre wieder", sagte Platini kurz nach der Urteilsverkündung. Die "über zehn Jahre anhaltende Verfolgung durch die FIFA und einige Schweizer Staatsanwälte" sei "vollständig vorbei. Die Geschichte ist ganz einfach: Ich musste daran gehindert werden, FIFA-Präsident zu werden." Auch Blatter zeigte sich "glücklich, dass dieser Druck, der seit über zehn Jahren auf mir lastete, weg ist. Das war eine schwere Zeit für mich. Das Leben geht jetzt etwas leichter weiter".
Blatter (89) und Platini (69) waren im Sommer 2022 in erster Instanz freigesprochen worden - da ein Betrug "nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nachgewiesen" sei. Die Staatsanwaltschaft legte im anschließenden Herbst Berufung ein, der sich die FIFA als mutmaßlich geschädigte Partei unter Blatters Nachfolger Gianni Infantino anschloss.
Bei der Anhörung in Muttenz war der Weltverband jedoch nicht vertreten. Damit kann die FIFA gegen das Urteil nicht mehr vor das Bundesgericht ziehen, die Bundesanwaltschaft allerdings schon.
Den Erkenntnissen der Ankläger zufolge hatte Blatter Platini aus der FIFA-Kasse ohne nachweisbare Veranlassung umgerechnet rund zwei Millionen Euro auszahlen lassen. Sowohl der Schweizer Blatter als auch Platini bezeichneten die Zahlung seit Beginn der Untersuchungen als ein mündlich vereinbartes Honorar für FIFA-Beratertätigkeiten Platinis von 1999 bis 2002. Blatter sprach von einem "Gentlemen's Agreement".